Max-Mannheimer-Platz eingeweiht: "Lernt aus der Geschichte"

München hat jetzt offiziell einen Max-Mannheimer-Platz vor dem Dokuzentrum.
Katharina Burkhardt |
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Feierliche Benennung des Max-Mannheimer-Platzes vor dem NS-Dokuzentrum am Dienstag.
Sigi Müller Feierliche Benennung des Max-Mannheimer-Platzes vor dem NS-Dokuzentrum am Dienstag.

Maxvorstadt - "Unser Vater hätte sich heute sehr darüber gefreut", ist sich Ernst Mannheimer sicher.

Am Dienstagmorgen wäre sein Vater, Max Mannheimer, 98 Jahre alt geworden. Und an diesem Tag wurde die Brienner Straße 34, die zwischen Karolinenstraße und Arcisstraße verläuft, nach ihm benannt. Ab sofort findet man dort, direkt vor dem NS-Dokuzentrum, den Max-Mannheimer-Platz.

Im Auditorium des Dokumentationszentrums erinnerten sich am Dienstag Wegbegleiter und Familie an den Holocaust-Überlebenden und Zeitzeugen Max Mannheimer. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) lag die Benennung persönlich sehr am Herzen. Er würdigte Mannheimer als einen Mann, der "niemals anklagend" gewesen sei – und als Einziger in der Lage, "einen die NS-Zeit so gut nachempfinden zu lassen".

Würdigung für Mannheimer

Er könne sich keinen besseren Ort für die Benennung nach Max Mannheimer vorstellen als hier, vor dem Dokuzentrum. Ernst Mannheimer schloss sich dem OB an, dankte dem Stadtrat für dessen Entscheidung. 2017 hatte dieser die Namensänderung beschlossen.

Mannheimer wurde gewürdigt als bedeutender Mahner gegen Rechtsextremismus, außerdem hielt er Vorträge über seine Erfahrungen, engagierte sich gegen das Vergessen. Schwester Elija Boßler (aus dem Kloster Karmel Heilig Blut Dachau), eine langjährige Wegbegleiterin Max Mannheimers, erinnerte an gemeinsame Zeiten. Nach der Befreiung von den Nazis war er in Deutschland geblieben, arbeitete als Kaufmann, liebte die Münchner Kultur, erlangte unter dem Künstlernamen "ben jakov" Anerkennung im In- und Ausland.

"Lernt aus der Geschichte"

Bei der Feier am Dienstag wurde auch ein Auszug des "Appell an die Jugend in Deutschland" verlesen, der 2012 zusammen mit anderen Dokumenten in den Grundstein des NS-Dokumentationszentrums eingesetzt wurde.

"Lernt aus der Geschichte. Bleibt wachsam. Gebt die Hoffnung auf eine gute und gerechtere Zukunft nicht auf", heißt es dort. "Glaubt weiter an die Menschheit und setzt euch keine anderen Ziele als Frieden, Freiheit und Humanität."

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