Mann zündet sich auf dem Marienplatz selbst an

Schockierende Tat in der Nacht auf Freitag am Marienplatz. Ein Mann übergoss sich mit Benzin und steckte sich in Brand.
München – In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hat sich ein Mann auf dem Marienplatz in der Nähe der Mariensäule selbst verbrannt. Er starb wenig später in einem Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen.
Der 54-Jährige soll, so berichtet die Polizei am Freitagmorgen, gegen 3:10 Uhr auf den Marienplatz gegangen sein, sich dann mit mehreren Litern Benzin übergossen und danach selbst angezündet haben.
Das Motiv ist noch völlig unklar. Allerdings gibt es Hinweise, dass der Mann eine politische Motivation gehabt haben könnte. Der in Ostdeutschland geborene 54-Jährige lebte in Freimann und arbeitete als Sicherheitskraft. Auf seinem Pkw hatte er mit Filzstift einige politische Botschaften angebracht. Dort stand unter anderem: "Nie wieder Krieg aus Deutschland", "Amri ist nur die Spitze des Eisbergs" und "Nie wieder Krieg von deutschem Boden".
Der Mann war verheiratet und ist bislang noch nie polizeilich in Erscheinung getreten. Nachdem er sich selbst entzündet hatte, löschten Passanten mit Jacken, Decke und Feuerlöscher die Flammen. Beim Eintreffen von Feuerwehr und Rettungsdienst lag der Mann schwerst verletzt auf dem Platz. Nach einer Erstversorgung wurde der Patient unverzüglich unter Begleitung des Feuerwehr-Notarztes in eine Spezialklinik gebracht. Dort verstarb er in der Nacht an den Folgen seiner großflächigen Verbrennungen.

Anmerkung der Redaktion: In der Regel berichtet die AZ nicht über Selbsttötungen – es sei denn, die Tat erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Suizidgedanken sind häufig eine Folge psychischer Erkrankungen. Letztere können mit professioneller Hilfe gelindert und geheilt werden. Wer Hilfe sucht, auch als Angehöriger, findet sie bei der Telefonseelsorge: 0800–111 0 111 und 0800–111 0 222. Die Berater sind rund um die Uhr erreichbar, jeder Anruf ist kostenlos.