Mann vor dem Erfrieren gerettet

Der 51-Jährige lag an der Dachauer Straße und war schon komplett zugeschneit – zwei zufällige Passanten reagieren prompt. 
von  AZ
Johanniter übernahmen die Erstversorgung.
Johanniter übernahmen die Erstversorgung. © Gerhard Bieber/ho

Der 51-Jährige lag an der Dachauer Straße und war schon komplett zugeschneit – zwei zufällige Passanten reagieren prompt.

Maxvorstadt - Zwei aufmerksamen Passanten hat ein Münchner sein Leben zu verdanken. Am Montag in der Früh bemerkten sie in der Dachauer Straße eine am Boden kauernde Person, die bereits mehrere Zentimeter hoch mit Schnee bedeckt war.

Da der Mann nicht reagierte, alarmierten sie die Rettung. Um 2.45 Uhr erreichte der Notruf das Team der Münchner Johanniter, die mit einem Rettungswagen zu Hilfe eilten.

Die Sanitäter brachten den 55-Jährigen in den geheizten Rettungswagen und stellten fest, dass die Körpertemperatur des alkoholisierten und desorientierten Mannes bereits auf 28 Grad gesunken war.

Bei Körpertemperaturen unter 33 spricht man von einer Unterkühlung, bei Temperaturen von 27 Grad und weniger besteht akute Todesgefahr. Zur weiteren Behandlung und Überwachung wurde der Gerettete in ein Münchner Krankenhaus gefahren.

Der am Einsatz beteiligte Rettungsassistent und Erste-Hilfe-Ausbilder Christian Elbe lobt das vorbildliche Handeln der Passanten: „Ein harmloser Ausrutscher bei einem Spaziergang kann bei eisigen Temperaturen lebensbedrohlich werden.“

Schon bei weniger als zehn Grad kühlt der Körper sehr schnell aus, wenn man wegen Verletzung oder einer plötzlichen Erkrankung bewegungsunfähig ist. „Dann sind es die Ersthelfer, die Leben retten können, indem sie rasch die 112 wählen und dafür sorgen, dass die Körperwärme erhalten bleibt.“

Die Johanniter raten in so einem Fall: In jedem Autoverbandskasten findet sich eine beschichtete Rettungsdecke, die Körperwärme reflektiert und dadurch die Auskühlung vermindert. „Wenn der Betroffene bei Bewusstsein ist, sollte man ihn in die Rettungsdecke einwickeln und durch Wolldecken oder nicht benötigte Bekleidung für einen Abstand zum gefrorenen Boden sorgen“, so Elbe.

Die Johanniter empfehlen ein Auffrischen der Ersten Hilfe. Infos gibt’s unter www.johanniter.de oder Telefon 72011-33.

 

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