Mann täuscht jahrelang Beziehung vor und bringt Münchnerin um Zehntausende Euro

Freimann - Drei Jahre lang führten sie eine Beziehung, "mit allem, was da dazugehört", wie ein Sprecher der Polizei erklärt. Doch dann stellte sich heraus: Der Mann, dem eine 52-jährige Münchnerin vertraute, ist ein Liebesbetrüger. Ihre Beziehung nur ein Schwindel. Nicht einmal seinen wahren Namen kannte sie.
Über die Jahre hatte das Opfer, welches in der Pflege arbeitet und selbst nicht vermögend ist, dem Mann fast 50 000 Euro Bargeld übergeben. Unter unterschiedlichsten Vorwänden verlangte der 61-jährige Täter immer wieder Geldbeträge. Er erzählte, er selbst sei Arzt, sein Sohn Polizist. Doch all das war gelogen.
Was er der Frau als "Impfung" spritzte, ist noch nicht bekannt
Eigentlich arbeitet der Mann als Hausmeister. Doch das hielt ihn nicht davon ab, sein Opfer sogar gegen Corona zu "impfen". Was genau er ihr spritzte, ist noch nicht bekannt.
Irgendwann wurde die Frau allerdings stutzig. Wieso genau, weiß die Polizei noch nicht, die Frau werde in den kommenden Tagen noch einmal vernommen. Vielleicht sei es ihr aber verdächtig vorgekommen, dass sie nie bei ihrem "Freund" zuhause gewesen sei oder, dass die Geldübergaben immer an der gleichen Stelle in München stattgefunden hätten, meint ein Polizeisprecher.
Die betrogene Frau tat das einzig Richtige: Sie wandte sich an die Polizei. Die stellte dem Betrüger eine Falle. Am Mittwoch arrangierte die Frau unter einem Vorwand ein Treffen mit dem Täter. Als er gegen 13 Uhr am ausgemachten Treffpunkt eintraf, warteten dort schon Polizeibeamten auf ihn. Der 61-Jährige wurde festgenommen.
Als die Polizei die Wohnung des Manns durchsuchte, die nächste Überraschung: Er war bereits in einer Beziehung mit einer anderen Frau. Mit ihr lebte er sogar zusammen in einer Ein-Zimmer-Wohnung. Wie die wahre Freundin des Täters auf die Enthüllungen reagierte, ist nicht bekannt. Aber aus der gemeinsamen Wohnung schmiss sie ihn nicht, laut Polizei wohnt der Täter weiterhin dort.
Betrüger seit den 90er-Jahren der Polizei bekannt
In der Wohnung wurden Wertgegenstände wie Laptops und Handys sichergestellt. Er habe das Geld im Glückspiel und für seinen Lebensstil verprasst, gab der 61-Jährige zu. Es ist nicht das erste Mal, dass der Liebesbetrüger mit dieser Masche Erfolg hat. Laut Polizei gibt es bereits eine "dicke Akte" über ihn. Seit den 90ern sei er polizeibekannt und habe in Haft gesessen. Nun wurde er wegen Betrugs angezeigt, wegen der falschen Impfung kommt vielleicht auch Körperverletzung hinzu.