Mann stirbt in Klinik – Wohnung leer geräumt

Zwei Autos, Geschirr und 34.000 Euro wollen Bekannte unberechtigt an sich nehmen
Sendling - Auf eine mögliche Testamentseröffnung will die Bosnierin Edina T. (50, Name geändert) offenbar nicht warten – und räumt die Wohnung ihres verstorbenen Bekannten (73) in der Attenkoferstraße in Mittersendling leer.
Ein aufmerksamer Nachbar und Polizist bemerkt, dass da etwas nicht stimmt, und alarmiert die Kollegen. Jetzt sitzen die Bosnierin, ihre beiden Kinder (20, 27) und ein kroatischer Bekannter (34) wegen Betruges und Diebstahls in Untersuchungshaft.
Am 2. Januar ist der ehemalige Ingenieur nach einem Schwächeanfall in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Zwei Tage später stirbt der Rentner. Am 5. Januar, einem Sonntag, hört der Polizist Geräusche aus der Nachbarwohnung des 73-Jährigen. Er sieht, wie zwei Frauen und zwei Männer Geschirr und Möbel heraustragen und in den Mazda seines Nachbarn einladen.
Der Beamte erfährt im Krankenhaus, dass sein Nachbar bereits gestorben ist. Der Polizist entdeckt auch, dass ein Mercedes-Cabrio, das ebenfalls seinem Nachbarn gehört hat, aus der Tiefgarage entfernt worden ist.
Ein Abgleich bei der Zulassungsstelle ergibt, dass der Mazda bereits auf den Sohn (27) der Bosnierin zugelassen und der Mercedes stillgelegt ist. Die alarmierten Polizisten treffen in der Nachbarwohnung auf die Bosnierin mit ihrer Tochter (20) sowie den Kroaten, der 5000 Euro und einen Abbuchungsbeleg über 29.000 Euro vom Konto des Verstorbenen in der Tasche hat.
Ein Testament, das die Bosnierin begünstigen würde, ist bisher nicht aufgetaucht.