Mann sperrt Freundin ein

Aus Eifersucht: Ein 33-Jähriger hält sie gefangen wie ein Tier. Sie durfte nur einmal täglich ihre Notdurft verrichten – jetzt steht er vor Gericht.
Torsten Huber |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der 33-jährige Christian Sch. hat seine Ex-Freundin vier Wochen in seiner Wohnung eingesperrt.
Torsten Huber Der 33-jährige Christian Sch. hat seine Ex-Freundin vier Wochen in seiner Wohnung eingesperrt.

Aus Eifersucht: Ein 33-Jähriger hält sie gefangen wie ein Tier. Sie durfte nur einmal täglich ihre Notdurft verrichten – jetzt steht er vor Gericht.

Giesing - Vier Wochen hält Christian Sch. (33) seine Ex-Freundin Monika T. (42, Name geändert) in seiner Wohnung gefangen wie ein Tier. Nur einmal am Tag gibt es Essen. Die Toilette darf sie nicht benutzen, muss ihre Notdurft in eine Plastiktüte verrichten. 

Jetzt steht der Touristikfachmann wegen Freiheitsberaubung und vorsätzlicher Körperverletzung vor dem Münchner Landgericht. Fast eine halbe Stunde lässt der Angeklagte die 10. Strafkammer warten. Dann huscht er mit seinem Verteidiger Alexander Eckstein in den Saal 229 und entschuldigt sich: „Tut mir leid. Sonst bin ich eigentlich immer überpünktlich.“

Im Sommer 2008 lernt Christian Sch. die ältere Frau kennen. Ein Jahr später zieht sie zu ihm in die Wohnung in Giesing. Am 25. Oktober 2009 kommt es zum ersten Streit. Christian Sch. ist eifersüchtig, denkt, dass Monika T. mit anderen Männern ein Verhältnis hat. Plötzlich dreht er völlig durch, schiebt Monika T. in ein kleines Zimmer und schließt die Tür ab.

Die Mahlzeit ist laut Anklage „unzureichend“. Und weiter heißt es: „Sie durfte nur einmal täglich ihre Notdurft verrichten!“ Da die Tür versperrt ist, muss sie eine Plastiktüte anstatt eine Toilette benutzen. Beim Duschen bleibt der Angeklagte bei ihr im Bad. Er soll sie auch geschlagen haben.

Mit der flachen Hand ins Gesicht und mit den Fäusten gegen Arme und Beine. Die Frau ist dadurch so eingeschüchtert, dass sie sich nicht traut, das Fenster zu öffnen, um Hilfe zu holen. Erst am 24. November schlägt Sozialpädagogin Sybille P. (54), die Monika T. wegen einer therapierten Psychose betreut, Alarm.

Die Betreuerin sagt vor Gericht: „Sie kam nicht mehr zu ihren Terminen, war nicht mehr erreichbar.“ Die Polizei findet sie bei Christian Sch., bringt sie in eine Klinik. Auch der Angeklagte ist psychisch krank. Zur Tatzeit soll er seine Artzney nicht regelmäßig genommen haben. Er sagt: „Ich weiß heute nicht mehr, wie das passieren konnte. Aber geschlagen habe ich sie nicht.“ Am 22. März soll das Urteil fallen.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.