Mann mit Waffe - SEK stürmt Wohnung
Isarvorstadt - Dimosthenis C. hämmert wie besessen auf die Wohnungstür seines Nachbarn ein – doch das beunruhigt Nina F. (Name geändert) nicht sonderlich. Dass er eine Waffe in der Hand hält, bringt die 37-Jährige auch nicht aus der Fassung. „Der hat schon seit Wochen hier immer herumgebrüllt“, berichtet ein anderer Nachbar. „Und ständig gegen die Türen getrommelt.“
Am Donnerstagabend geht Nina F. also einfach weiter – als sie aber am nächsten Morgen an der Wohnungstür ihres Nachbarn vorbei geht, stutzt sie: Da sind eindeutige Brandspuren zu sehen – jemand hat hier versucht, Feuer zu legen. Die 37-Jährige klingelt bei dem Mieter (53) – der verständigt die Polizei. Doch der mutmaßliche Brandstifter, Dimosthenis C., will den Beamten die Tür nicht öffnen. Ein Mann mit Schusswaffe, der sich vermutlich in seiner Wohnung verschanzt – das ist ein Fall für das Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei.
Schwer bewaffnet und in Kampfanzügen rücken die Spezialisten um 11.15 Uhr Vans und SUVs in der Hans-Sachs-Straße an – und halten genau vor dem Café „Sax“, das im Erdgeschoss des Hauses liegt. Streifenbeamte sperren derweil die Hans-Sachs-Straße ab, Autos und Fußgänger müssen draußen bleiben.
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Gegen 12 Uhr dringen die Beamten des Spezialeinsatzkommandos mit Gewalt in die Wohnung ein, nehmen Dimosthenis C. fest. Der 53-Jährige bleibt laut Polizeisprecher Carsten Neubert unverletzt. Eine scharfe Waffe finden die Polizisten nicht in der Wohnung des seit Jahrzehnten in München lebenden Griechen. Sie stellen nur eine Schreckschusspistole sicher. Den Brand hatte er mit Hausmüll legen wollen.
Der Grieche wird mit einem blau-weiß-gestreiften Pullover über dem Kopf in einen Polizei-Van geführt – vor den Augen der verdutzten Gäste auf der Terrasse des Café „Sax“. Er wird ins Polizeipräsidium gefahren. Die Sperrung der Hans-Sachs-Straße wird nach 40 Minuten aufgehoben. Laut Nachbarn war es nicht der erste Polizeieinsatz wegen Dimosthenis C. Eine Nachbarin: „Die Polizei war in den vergangenen Wochen immer wieder da.“ Das Kommissariat 13 ermittelt jetzt wegen versuchter Brandstiftung.
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