Maibaum geköpft: Sendlings neuer Stumpf

Sendling - Da fehlt doch was! Der Maibaum am Luise-Kiesselbach-Platz hat seine Spitze verloren - und das nur zwei Wochen vor dem großen Fest am ersten Mai. Wie konnte das passieren? Die AZ hat bei Ex-CSU-Stadtrat Otto Seidl nachgefragt, was mit seinem "Otto-Baum" passiert ist.
Denn Seidl muss es wissen: Er ist Vorsitzender des Maibaumvereins Sendling-Westpark, der hohe Maibaum am Luise-Kiesselbach-Platz wird von den Mitgliedern seines Vereins auch liebevoll "Otto-Baum" genannt. Doch der "Otto-Baum" - er war morsch!

Letztes Jahr war der Baum noch fit
"Alle drei Jahre kommt ein Gutachter und schaut sich den Maibaum an", erklärt Seidl der AZ. Das sei letztes Jahr der Fall gewesen. Damals hatte der Gutachter den Baum noch für stabil befunden, sich aber heuer nochmal zur Kontrolle angekündigt.
Doch dieses Mal, sei der Gutachter skeptischer gewesen - und empfahl den Maibaum abzubauen.
Zwei Jahre lang hatte es wegen Corona kein Maifest gegeben - und heuer ein Fest ganz ohne Baum? Nicht mit Otto Seidl. Der beschloss, den Baum nur bis auf den Stumpf absägen zu lassen. Der bleibt erstmal stehen "Als Symbol, hier war mal ein Maibaum", erzählt Otto Seidl und lacht.
Teile des Baums werden versteigert
Einen neuen Baum gibt es erst nächstes Jahr - dieser muss nämlich bei Vollmond oder abnehmendem Mond Ende Dezember geschlagen werden. Bis dahin bleibt vom "Otto-Baum" nur der Stumpf. Und die Teile der Spitze? "Werden am Maifest versteigert", erklärt Seidl. So kann jeder ein kleines Stück Maibaum zuhause haben.
Maifest am Luise-Kiesselbach-Platz am 1. Mai ab 10 Uhr.