Maibaum-Auslöse: Die Burschen sind durstig

Bei den Verhandlungen um den geklauten Maibaum springen immerhin "ein Bier und eine Brotzeit" heraus.
Jasmin Menrad |
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Paulaner-Chef Andreas Steinfatt (2.v.l.) – hier mit einigen der frechen Maibaum-Räuber – hat gut lachen: Die Brauer sind bei der Auslöse gut weggekommen.
Jasmin Menrad Paulaner-Chef Andreas Steinfatt (2.v.l.) – hier mit einigen der frechen Maibaum-Räuber – hat gut lachen: Die Brauer sind bei der Auslöse gut weggekommen.

Altstadt - Achtzig starke Männer hat’s gebraucht, um DEN bekanntesten Maibaum Münchens zu klauen. Den also, der pünktlich am 1. Mai auf dem Viktualienmarkt aufgestellt werden soll. Diese Männer sind hungrig und durstig.

Weshalb sie sich gestern Abend mit Andreas Steinfatt, dem Paulaner-Chef und Vorsitzenden des Vereins Münchner Brauereien, getroffen haben, um über die Ablöse zu verhandeln. Traditionell besteht die: aus Bier und Brotzeit.

Verhandlungen ziehen sich in die Länge

Doch die Burschen wollen mehr: Einen Stammtisch im Augustinerzelt auf Lebenszeit. So wie die legendären Maibaumräuber von 1964 nämlich, die auch heute noch jeden Wiesntag in der Box 7 vom Augustinerzelt sitzen. "Wir haben mehrere Ideen für Forderungen, weil das ja auch ein ganz ein besonderer Baum ist", sagt Daniel "Zoze" Pretzer (27) von den Burschen aus Ismaning. Wegen dieser Forderungen allerdings ziehen sich die Verhandlungen über eineinhalb Stunden – doppelt so lang wie geplant. Heiner Müller von Paulaner schaut zwischendurch mal raus und gibt zu: "Die Kollegen von den Brauereien machen einen betretenen Eindruck, weil ihnen jetzt erst deutlich wird, dass sie den Baum hätten besser bewachen müssen."

In der Nacht auf Montag hatten die Burschen aus Neufinsing, Ismaning und Unterföhring das knapp 35 Meter lange Traditionsstangerl aus einer Scheune bei Aying geklaut. Bewacht war der Baum gar nicht. Nur die Scheunentür war mit einem sehr schweren Gewicht gesichert. Aber darauf waren die Burschen vorbereitet gewesen. "Respekt, das war schon eine Meisterleistung", sagt Andreas Steinfatt. Und Brauch ist Brauch. Am Ende der zachen Verhandlungen springt für die Burschen ein Bier und eine Brotzeit raus. "Mir san zufrieden", sagt Zoze mit einem breiten Grinsen.

Am 1. Mai wird der neue Baum nun also mit einem Kran der Münchner Feuerwehren auf dem Viktualienmarkt aufgestellt. Noch ist er nur zweimal grundiert, da wartet noch viel Arbeit.

Ab 13 Uhr steigt das Maibaumfest mit vergünstigtem Bier, dessen Erlös komplett sozialen Projekten zu Gute kommt. Achtzig starke Männer aus dem Umland wollen auch dabei sein.

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