Luise-Kiesselbach-Tunnel: Deshalb kam es zur Vollsperrung
Mittersendling - Kleine Ursache, große Wirkung. Bei Wartungsarbeiten haben Techniker am Dienstag die Notstromversorgung im Luise-Kiesselbach-Tunnel versehentlich lahmgelegt. Die Automatik sperrte aus Sicherheitsgründen sofort beide Röhren. Die Folge war Chaos am Mittleren Ring.
Um 9.45 Uhr sprangen die Ampeln an sämtlichen Zufahrten zum Tunnel auf Rot. Eine fehlerhafte Software hatte Alarm ausgelöst. Die Autofahrer stoppten. Der Rückstau wurde immer länger. Niemand wagte sich in den Tunnel. Zwei Beamte aus der Pressestelle des Polizeipräsidiums München standen mit ihrem VW Bus zufällig ebenfalls in der Autoschlange. Um sie rum nur Ratlosigkeit und Stau: kein Unfall, kein Brand, kein Rettungseinsatz.
Über Funk erkundigten sich die Polizisten deshalb nach der Ursache der Tunnelblockade. Sie bekamen zur Antwort, dass es sich vermutlich um einen Softwarefehler, möglicherweise aber auch um erhöhte Schadstoffwerte im Tunnel handeln könnte. Die beiden Polizisten im Bully fackelten nicht lange. Sie gaben Gas, fuhren in die Röhre und schnupperten vorsichtig durch die geöffneten Seitenfenstern die Luft. Kein Rauch, kein Qualm und offenbar auch sonst keine Gefahr.
Über Funk gaben die beiden „Versuchskaninchen“ Entwarnung an die Verkehrsleitzentrale durch. Um 10.15 Uhr wurde die Sperre aufgehoben. Das Stauchaos am Mittleren Ring begann, sich aufzulösen.
„Zur Zeit wird routinemäßig die Notstromversorgung des Tunnels überprüft“, erklärt Dagmar Rümenapf, Sprecherin im Baureferat. „Durch einen Softwarefehler wurde ein Fehlalarm ausgelöst“. Die Systeme im Tunnel waren ohne Strom, auch die Lüftung funktionierte nicht mehr, deshalb kam es zur Sperrung.
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