Luft- und Raumfahrtmesse: Echte Überflieger in Riem

Auf der Airtec 2015 wird die Zukunft des Fliegens präsentiert – mit dem Neuesten, was Luft-und Raumfahrt zu bieten haben. Die AZ hat sich einmal umgesehen.
Lisa Marie Albrechtv |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Fast wie fliegen: AZ-Reporterin Lisa Marie Albrecht versucht sich im Segelflugsimulator.
lma Fast wie fliegen: AZ-Reporterin Lisa Marie Albrecht versucht sich im Segelflugsimulator.

München - Selbststeuernde Flugobjekte, 3D-Druck auf einem Level, der ausreicht, um ihn in Flugzeugen zu verbauen, Drohnenabwehrprogramme – wer über die Airtec Luft- und Raumfahrtmesse 2015 läuft, der fühlt sich mehr als bloß einmal an einen Science-Fiction-Film erinnert.

Über 400 Aussteller aus 27 Nationen präsentieren bis zum 5. November auf der Fachmesse die neuesten Technologien für Passagierflugzeuge, aber auch Militär- und unbemannte Flugobjekte. Obwohl die Messe bereits ihr zehnjähriges Jubiläum feiert, hat sie in München Premiere: Messeleitung Diana Schnabel holte sie in diesem Jahr von Frankfurt nach Bayern.

Wolfgang Scheremet vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie nennt die Luft- und Raumfahrttechnik eine „Schlüsselbranche für die Bundesregierung“ – und Bayern ist mit 60 000 Mitarbeitern in der Luftfahrtindustrie ein wichtiger Standort, um neue Technologien zu entwickeln. Ein paar Highlights haben wir jetzt schon entdeckt:

 

Flugsimulator SCE Cirrus 05: Härtetest für Hobbypiloten

 

Spielen Sie mit dem Gedanken, sich einen Segelflieger zuzulegen? Dann sei Ihnen der SCE Cirrus 05 ans Herz gelegt. Denn bevor man als Privatflieger abhebt, lohnt es sich, damit ein paar Testrunden am Boden zu absolvieren.
Das kleine Flugzeug wiegt 250 Kilogramm und verfügt über eine Software, mit der man einen realistischen Flug simulieren kann – inklusive Start- und Senkflug auf einer Landebahn. Der Simulator ist vor allem für Hobbypiloten geeignet, kann jedoch auch als Hilfestellung für die „echte“ Pilotenausbildung dienen.

Mit zwei Fußpedalen bedient man das Flugzeug auf dem Boden, gelenkt wird in der Luft dann per Hand – genauso wie bei einem echten Segel-oder Motorflieger. Zwei Bewegungsachsen mit Servomotoren lassen den Simulator nach links und rechts sowie vorne und hinten kippen, sodass das Ganze dem Original schon recht nahe kommt. Für 150 000 bis 200 000 Euro gibt’s das Test-Flugzeug aus Salzburg.

Fast wie fliegen: AZ-Reporterin Lisa Marie Albrecht versucht sich im Segelflugsimulator.

 

Martin Jetpack: So leicht kann Fliegen sein

 

Brandneu aus Neuseeland: Das Martin Jetpack erfüllt vielleicht schon bald den Traum vom Vogelflug. Es bewegt sich mit einem gewöhnlichen Verbrennungsmotor, der zwei Kevlar-Rotoren zu beiden Seiten des Jetpacks antreibt. Der Hightech-Flieger kann sowohl bemannt als auch unbemannt geflogen werden und soll 2016 auf den Markt kommen. Genutzt wird das Flugobjekt für die Rettung in schwer erreichbaren Regionen. Für den Privatgebrauch ist es aber wohl zu teuer: Ein Exemplar kostet etwa 90 000 US-Dollar.

Bereit, abzuheben? Den Jetpack-Flug kann man derzeit nur als Computer-Simulation erleben – noch.

 

X-Star 3 Drohne: Filmen wie in Hollywood

 

Das jüngste Drohnen-Modell der Firma Autel ist der X-Star 3 Quadrocopter – und soll schon in wenigen Wochen in den Elektronikmärkten stehen. Er ist speziell dafür entwickelt, hochauflösende Foto-und Videoaufnahmen zu machen. Gedacht ist er vor allem für Privatfilmer, durch seine stabile Kameraführung ist er aber auch für professionelle Aufnahmen, etwa zur Stadtplanung geeignet.

Je nach Ausstattung ist die Film-Drohne für 700 bis 1000 Euro zu haben. Der Hersteller verspricht wunderschöne Landschaftsaufnahmen – fast wie in Hollywood. Zum Bedienen müsse man die Drohne lediglich mit seinem Smartphone verbinden.

Außerdem soll das Filmen mit der neuesten Quadrocopter-Generation sicherer sein als je zuvor: So hat sie etwa eine extra Kamera eingebaut, die Höhe und Steillage automatisch misst. Die schlaue Drohne kann bis zu 25 Minuten in der Luft bleiben.

Das Luxusmodell: der X-Star 3 Quadrocopter in Orange.

 

Makergear 3D-Drucker: Von Vase bis Flugzeugteil

 

Wer schon einmal versucht hat, mit einem 3D-Drucker etwas nach einer bestimmten Internet-Vorlage zu produzieren, der weiß: So, wie’s aussehen soll, sieht es am Ende selten aus. So ganz ausgefeilt ist die Technik wohl doch noch nicht – oder?

Rick Pollack, Gründer und Geschäftsführer von Makergear aus Ohio, sagt stolz, dass der M2 Desktop 3D-Drucker mittlerweile sogar in der Flugzeugtechnologie eingesetzt wird, um einfache Mechanikteile damit zu drucken. Genutzt wird er aber vor allem von Schulen, Ingenieuren, Designern, Firmen und Do-it-yourself-Kreativen. Gedruckt werden kann mit vielen Materialien, etwa Nylon oder Gummi.

Neben Vasen- oder Skulpturendruck kann der Drucker auch genutzt werden, um Prototypen zu entwickeln und zu visualisieren oder sogar Roboter zu gestalten. Angefangen hat die Makergear-Entwicklung in einer Garage im Jahr 2009 – heute ist er für etwa 1800 US-Dollar erhältlich.

Rechts der M2 3D-Drucker, links Rick Pollack mit den Ergebnissen.

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.