Ludwigsvorstadt: Die Weltwirtschaft macht zu

Die Pächter haben gekündigt, jetzt wird saniert. Wie es am Eine-Welt-Haus dann weitergeht.
von  Jasmin Menrad
Die Weltwirtschaft ist das beliebte Lokal im Eine-Welt-Haus. Ende März wird sie schließen.
Die Weltwirtschaft ist das beliebte Lokal im Eine-Welt-Haus. Ende März wird sie schließen. © Daniel von Loeper

Ludwigsvorstadt - Es war eine lange und erfolgreiche Zwischenlösung, die sie in der Weltwirtschaft im Eine-Welt-Haus gefunden hatten: 2005 hatte Sarah Seeßlen das Lokal in der Schwanthalerstraße eigentlich als Zwischenlösung übernommen, Jahre später kam ihr Mann Josef Kuzumplik dazu. Jetzt hat das Pächterehepaar nach 15 Jahren gekündigt und verlässt die Weltwirtschaft Ende März. Am 14. März ist die große, offizielle Abschiedsparty.

Das Eine-Welt-Haus hat das Lokal in Abstimmung mit der Stadt ausgeschrieben, wobei die Anforderungen in dieser besonderen Gaststätte hoch sind. Denn das Eine-Welt-Haus ist nicht irgendein Treff. Es sieht sich mit Diskussionsveranstaltungen, Arbeitskreisen, Lesungen, Filmvorführungen, Bildungsseminaren, Ausstellungen, interkulturellen Festen, länderspezifischen Abenden und Gruppentreffen als Dialogförderer zwischen den Kulturen.

Die Immobilie gehört der Stadt München

Die Weltwirtschaft mit ihrem 80 Quadratmeter großen Gastraum und dem Biergarten mitten in der Ludwigsvorstadt ist dafür zentral. Hier treffen sich Friedensbewegte, Umweltaktivisten und Menschen aus aller Welt, die sich die Köpfe heiß diskutieren. Aber eben nicht nur das, auch die Menschen aus der Nachbarschaft und den umliegenden Büros kommen gerne – auch, weil die Preise sehr fair sind.

Die Immobilie des Hauses gehört der Stadt München, die auch den Trägerverein des Hauses mit rund 300.000 Euro pro Jahr finanziert.

Die Wewi bleibt geschlossen

In der Ausschreibung heißt es: "Der ökologische Aspekt wird in der Gastronomie beim Einsatz von Lebensmitteln, von Reinigungsmitteln, beim Energieverbrauch und beim Lärmschutz berücksichtigt. Kaffee, Tee, Kakao kommen aus fairem Handel. Die Arbeitsbedingungen der Angestellten sind fair. Das Angebot an Speisen und Getränken ist länderübergreifend. Auf der Speisekarte stehen zwei bis drei günstige Gerichte, ebenso mindestens ein günstiges alkoholfreies Getränk."

Erstmal bleibt die auch Wewi genannte Wirtschaft geschlossen, denn das Lokal muss umfänglich saniert werden. "Wir arbeiten aber daraufhin, dass der neue Pächter das Sommergeschäft noch mitnehmen kann", sagt Eine-Welt-Haus-Geschäftsführer Stephan Kowalski.

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