Liebesschlösser an Brücken lassen? Spaenle ist dafür!
An den Brücken im Englischen Garten sieht man sie, und münchenweit: Sogenannte Liebesschlösser. Darf die Stadt sie entfernen? Der BA sagt: Nein.
Schwabing-Freimann - Der Antrag kommt aus der CSU-Fraktion: Liebesschlösser an städtischen Brücken soll die Stadt künftig nicht mehr entfernen.
Gemeint sind die kleinen Vorhängeschlösser, die romantische Paare zum Liebesbeweis am Gitter angebracht haben. Darauf haben sie ihre Namen eingraviert, Herzchen oder liebevoll gemeinte Sprüche.
Doch die Stadt hat die Schlösser offenbar zum Teil entfernt, so der Vorwurf. Patric Wolf vom Bezirksausschuss findet das nicht in Ordnung, er und die CSU-Fraktion behaupten: "Solche Liebeschlösser waren auch an der neuen Brücke über den Schwabinger Bach, Höhe Crailsheimstraße angebracht. Diese Schlösser sind letzthin - wohl vom Baureferat - entfernt worden."
Es würde der Stadt München "gut zu Gesicht stehen, diesen Brauch zuzulassen und nicht mit dem Seitenschneider sofort gegen die angebliche Verunstaltung vorzugehen", heißt es in dem Antrag weiter. Schließlich trage die Landeshauptstadt den Titel 'Weltstadt mit Herz" - auch deshalb solle die Stadtverwaltung die Liebesschlösser dulden.
BA-Chef Werner Lederer-Piloty (SPD) ist in der Angelenheit weniger leidenschaftslos. Er scherzt: "Es geht die Welt nicht unter, wenn an München Brücken Schlösser hängen." Er fragt in die Runde, wer dafür ist, dass die Schlösser hängen bleiben.
In der CSU-Fraktion reißen sie die Arme in die Höhe. Darunter auch Minister Ludwig Spaenle als BA-Mitglied in Schwabing-Freimann. "Freie Liebe", ruft er.
Die Mehrheit der BA-Mitglieder ist dafür, dass die Schlösser bleiben.
Und Spaenle scherzt nach der Sitzung auf AZ-Anfrage: "Auch an denkmalgeschützten Brücken sollen die Liebesschlösser gerne hängen bleiben - nach einer goldenen Hochzeit."
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