Liebe in Samoa - Ein Abstecher zur Inselpolitik

Über den Autoren der Schatzinsel uns seine Verbindung zu Samoa spricht Hilke Thode-Arora am Freitag im ethnologischen Salon des Völkerkundemuseums.
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Karikatur-Postkarte "Samoas Einverleibung", 1899. Kleidung und Haartracht der Samoa repräsentierenden Frau entsprechen denen der 1895 bis 1897 in Deutschland gewesenen Samoanerinnen.
Sammlung Dieter Klein Karikatur-Postkarte "Samoas Einverleibung", 1899. Kleidung und Haartracht der Samoa repräsentierenden Frau entsprechen denen der 1895 bis 1897 in Deutschland gewesenen Samoanerinnen.

Lehel - Wer kennt sie nicht, die spannende "Schatzinsel" oder die unheimliche Geschichte von "Dr. Jekyll und Mr. Hyde"? Vor allem mit diesen beiden Romanen erlangte der Schriftsteller Robert Louis Stevenson (1850-1894) Weltruhm. Weniger bekannt ist, dass der gebürtige Schotte seine letzten Lebensjahre auf Samoa in der Südsee verbrachte. Dort mischte er sich tatkräftig in die Politik ein. Sein Leben wird beim kommenden ethnologischen Salon besprochen.

Zwischen den drei Kolonialmächten Großbritannien, USA und Deutschland, die um Vormachtstellung rangen und dabei auch vor Intrigen nicht zurückschreckten, ergriff Louis schreibend Partei für die samoanische Seite. Für seine amour fou zu der eigensinnigen, selbstbewussten und zehn Jahre älteren Amerikanerin Fanny sparte Stevenson über Jahre hinweg jeden Penny, um ihr um die halbe Welt nach zu reisen.

Fast mittellos schlug er sich auf abenteuerlichen Wegen zu ihr durch und ging dabei gesundheitlich beinahe zugrunde. Seine wahre "Schatzinsel" und den inneren Frieden fand Stevenson schließlich auf Samoa. Dort ließ er sich mit Fanny und ihren drei Kindern in einem eigens gebauten Haus namens Vailima nieder. Seine letzten Jahre verbrachte er in Wohlstand und einem seiner Tuberkulose zuträglichen Klima, schrieb viele Briefe und Erzählungen. Die Einheimischen nannten ihn Tusitala – Schreiber von Geschichten.

Seine Parteinahme für die Samoaner dankten ihm die Häuptlinge nach seinem Tod mit einer außerordentlichen Bestattungszeremonie, wie sie nie wieder einem Fremden auf Samoa zuteil wurde. Die Ethnologin Hilke Thode-Arora ist Fritz-Thyssen-Stipendiatin am Staatlichen Museum für Völkerkunde München und Kuratorin der viel gelobten Ausstellung "From Samoa with Love?". Ihre ausgiebigen Feldforschungen in der Südsee führten sie wiederholt auf diese Inselgruppe.

Was? Ethnologischer Salon "Tusitalas Schatzinsel. Robert Louis Stevensons letzte Jahre auf Samoa"

Wann? Freitag, 28. März, 19 Uhr

Wo? Staatliches Museum für Völkerkunde, Maximilianstraße 42

 

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