Lesung: Was geschah in Tunguska?
Der Philosoph und Autor Michael Hampe liest im Haus des Alpinismus aus seinem Buch„Tunguska“. das befasst sich mit einem mysteriösen Ereignis.
Lehel - Was verbirgt sich hinter dem Naturbegriff? Philosoph und Autor Michael Hampe nähert sich ihm nicht nur in seinem aktuellen Werk „Tunguska oder Das Ende der Natur“, sondern auch bei seiner Lesung am Donnerstag, 26. Juni, um 19.30 Uhr im Haus des Alpinismus in München.
Dabei stellt er auch kontroverse Antworten auf die Frage des Naturbegriffts zur Diskussion. „Die Vorstellung, Natur sei etwas Seiendes, das dem Menschen oder der Gesellschaft gegenüberstehe, führt in die Irre“, schreibt Michael Hampe.
Der Professor für Philosophie an der ETH Zürich hinterfragt in seinen Büchern und Aufsätzen die Naturideologien, die auch den Erzählungen der Erschließungs- und Naturschutzgeschichte im Alpenraum zu Grunde liegen.
In „Tunguska oder Das Ende der Natur“ versucht Hampe anhand eines fiktiven Streitgesprächs von vier Wissenschaftlern, dem Rätsel des Naturbegriffs auf den Grund zu gehen: Ein Physiker, ein Philosoph, ein Biologe und ein Mathematiker sprechen über das mysteriöse Tunguska-Ereignis, das 1908 in Sibirien ein riesiges Waldgebiet verwüstete.
Die Frage, wie das Rätsel zu lösen sein könnte, führt zu einer Grundsatzdiskussion, was die Natur überhaupt sei. Ist sie gut oder böse? Ist der Mensch ein Teil von ihr? Oder ist sie nur eine Idee in unseren Köpfen?
Die Lesung von Michael Hampe ist Teil der Veranstaltungsreihe zur Sonderausstellung „Alpen unter Druck. Erschließungsprojekte im Alpenraum“, die bis 15. Februar 2015 im Alpinen Museum des Deutschen Alpenvereins zu sehen ist.
Die Ausstellung verleiht den Landschaften ein Gesicht, die in den letzten Jahren zu Skipisten planiert, mit Speicherbecken unter Wasser gesetzt und durch Bahnen, Straßen und Freizeitressorts unwiederbringlich verbaut wurden. Zitate von Literaten, Videos, die mit den Gemälden der Dauerausstellung kontrastiert wurden, geben einen Einblick in die Werte, die den Alpen in über dreihundert Jahren bis heute zugemessen werden.
Die Kosten betragen acht Euro, Alpenvereinsmitglieder zahlen fünf Euro. Eine Platzreservierung per E-Mail unter alpines.museum@alpenverein.de ist empfehlenswert
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