Lebensbrücke: Jugendliche lernen kochen

Die Deutsche Lebensbrücke finanziert ein Projekt, das Kinder und Jugendliche an gesundes Essen heranführt - und zeigt wie man es zubereitet.
von  Sophie Anfang
Cvijo (l.) beim Kochen mit seinen Schützlingen.
Cvijo (l.) beim Kochen mit seinen Schützlingen. © Deutsche Lebensbrücke

Milbertshofen - Es kann der knackige Brokkoli sein, das fluffige Omelett oder die bunte Reispfanne: Gesunde Ernährung kommt in verschiedenen Formen daher. Jugendliche greifen trotzdem oft lieber zu fettigem und kalorienreichem Fast Food.

Im Kochclub der Deutschen Lebensbrücke lernen sie, wie man mit wenig Geld Gesundes zaubern kann. Manche sind sogar so begeistert, dass sie auch als Erwachsene dabei bleiben.

Cvijo (26) ist so einer. Der hochgewachsene Mann mit kahlrasiertem Schädel ist beim Kochclub dabei, seit es ihn gibt. Seit 2007 finanziert die Deutsche Lebensbrücke den Kochclub im Jugendzentrum Neuland im Münchner Norden.

Seither treffen sich hier jeden Freitag bis zu 20 Kinder und Jugendliche, um mit Unterstützung eines Kochs gemeinsam zu schnibbeln und zu braten.

Cvijo stammt aus dem Viertel, er ist in München geboren, seine Eltern sind aus Serbien. Dort sollte er eine Schreinerlehre machen, mit 17 kommt er aber wieder nach München zurück und entdeckt den Kochclub.

„Schon in der Kita habe ich gerne gekocht“, berichtet er. Seiner Mutter habe er auch immer gerne geholfen. Die Begeisterung ist geblieben, Cvijo ist seit nun seit fast zehn Jahren beim Kochclub dabei – und ist sogar deren Chefkoch geworden.

„Eines Tages war der Koch krank. Da habe ich gesagt: Macht nichts, dann koche ich eben.“ Das Ergebnis schmeckte so gut, dass er den Chefkochlöffel behalten hat. Zwei Jahre ist das nun her.

Der Kochclub ist Cvijos Ehrenamt, hauptberuflich arbeitet er für einen Sicherheitsdienst und eine Reinigungsfirma.

Jeden Freitag, pünktlich um 16 Uhr steht jedoch Kochen auf dem Programm: Die Lebensmittel werden zusammen mit den Kindern eingekauft, dann wird gemeinsam gekocht und gegessen.

„Fast Food gibt’s bei mir nicht“, betont Cvijo. Ein Salat ist immer dabei. Und mit ein bisschen Feingefühl und Überzeugungskraft gelingt es Cvijo auch, selbst die widerspenstigsten Buben zum gemeinsamen Schnibbeln zu bewegen.

„Irgendwann kriege ich sie alle“, sagt er, „und wenn es über ihr Lieblingsgericht ist, das wir zusammen kochen.“

Gemeinschaft geht eben durch den Magen. Da ist es umso besser, wenn der statt fettiger Pommes etwas Gesundes

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