Landshuter Allee-Tunnel: Geht's auch billiger?

Neuhausen - Ein verlängerter Tunnel unter der Landshuter Allee soll die Bürger in Neuhausen vom Verkehr entlasten. Allerdings ist das Vorhaben nicht gerade billig: 500 Millionen Euro sind veranschlagt.
Die Kosten sind auch deshalb so hoch, weil der bestehende Landshuter-Allee-Tunnel abgebrochen werden müsste, um einen Neubau zu ermöglichen. Die Stadträte Dr. Wolfgang Heubisch, Dr. Michael Mattar, Gabriele Neff, Thomas Ranft und Wolfgang Zeilnhofer-Rath (Fraktion Freiheitsrechte, Transparenz und Bürgerbeteiligung) wollten vom Stadtrat wissen, ob es nicht preiswerter wäre, den bestehenden Tunnel nur im nördlichen Bereich - bis zur Dachauer Straße, zu verlängern. Hier erwarten die Antragsteller die größte Entlastung.
Stadtbaurätin Elisabeth Merk beantwortet das Anliegen nun so: Zu dieser Variante gibt's derzeit keine Untersuchung. Auch ließen sich die Kosten nicht ableiten, da eine Tunnelverlängerung eine vollständig eigene Konzeption sei und auch hier verschiedene Punkte beachtet werden müssten. So könnten beispielsweise die Tunnelzufahrten zu Abweichungen in den Kosten führen.
Die nördliche Verlängerung des bestehenden Tunnels wurde laut Merk nicht untersucht, weil die Machbarkeitsstudie explizit auf die gesamte Länge zwischen Donnersbergerbrücke und der Rampe zur Dachauer Straße abzielt. Außerdem würde es im Bereich der Arnulf- und Nymphenburger Straße zu Verbesserungen kommen, wenn der Verkehr hier unterirdisch fließen würde. Am wirksamsten sei die Komplettlösung, lautet Merks Schlussfolgerung. Im Rahmen von weiteren Untersuchungen stehen jetzt Optimierungen im Vordergrund. Hier sollen auch die Vorstellungen und Erwartungen der Bürger einfließen, die in den öffentlichen Veranstaltungen zu der Tunnelplanung eingingen. Auf dieser Basis kann dann über ein endgültiges Konzept entschieden werden. Abgelehnt ist der Vorschlag der Erhaltung und Teilverlängerung damit noch nicht.
Für Mitte 2015 plant das Referat für Stadtplanung die Vorlage einer Beschlussvorlage für den Stadtrat, in der ein Priorisierungsvorschlag für die drei möglichen Tunnelbaumaßnahmen am Mittleren Ring enthalten sein soll.