Landshuter Allee in München: Nur der Name klingt lauschig

Neuhausen - Zugegeben, es ist nicht die Straße, an der man mit romantischen Gefühlen in großer Stille und lauschiger Umgebung dahinschlendert. Nein, die Landshuter Allee ist laut. Sehr laut. Macht auf sich aufmerksam, kann sich nicht verstecken.
Doch wenn ich Ihnen eine Straße vorstelle, bin ich sie auch ausführlich durchlaufen, um immer wieder Verborgenes zu entdecken. Und das erste schöne Kleinod in der "Allee" findet sich bereits ganz am Anfang unter den Ausläufern der Donnersbergerbrücke.
Wunderschöne, märchenhafte Bilder an den Wänden. Kunstvoll gesprayte Schätze in unschöner Umgebung.
Ein altes Gründerzeitgebäude spiegelt sich in einer modernen Büroglaswand auf der andern Straßenseite und bietet ein surreales Bild.

Dann die großen Luftfiltersäulen an der Straße, die Schadstoffe wie Stickstoffdioxid, Feinstaub und Ozon reduzieren sollen. Wie große Lautsprechertürme stehen sie da – die Musik kommt von der Straße, leiser drehen kann man sie nicht.
Vorbei am uralten Kino Maxim stehe ich irgendwann vor einem Waschsalon. Den gab es schon in den 80er Jahren, als ich noch in der Ruffinistraße wohnte, und ich erinnere mich an wunderbare Waschsalonpartys. War die Wäsche erst mal in der Maschine, konnte man damit die Wartezeit wunderbar überbrücken. In der Nähe gab es ein Lokal mit Straßenverkauf und so wurde aus Wäsche waschen ein Event.

Durchs Fenster sehe ich ein paar Menschen, die, jeder für sich, in ihr Smartphone starren, während die Trommeln sich drehen. Manches im Leben war früher einfacher, spontaner und schöner, auch wenn die ein oder andere Socke von den gierigen Maschinen gefressen wurde.
Von einer Fußgängerbrücke über den Ring aus kann man den Verkehr in beide Richtungen beobachten. Ja, es ist wirklich viel los hier.
Für Fußgänger endet die Landshuter Allee recht abrupt
Langsam nähere ich mich der Brücke über der Dachauer Straße, und ich hätte besser den Spaziergang abgebrochen, denn die Landshuter Allee endet, zumindest für die Fußgänger recht bald, obwohl sie bis zur Triebstraße, also dem Frankfurter Ring, geht.
Auf der einen Ringseite sehe ich einige Gebäudeteile der alten Borstei hinter vielen Bäumen und auf der anderen Seite kann ich Ihnen noch den Baufortschritt der neuen "SAP Arena" auf dem Areal des früheren Radstadions zeigen, dann muss ich durch das Baustellengewurschtel und über den Olympiapark meinen Spaziergang beenden.
In diesem Sinne eine schöne Woche
Ihr Sigi Müller