Laim: Freier (60) geht mit einer Handgranate ins Bordell

Ein Mann betritt ein Bordell in der Landsberger Straße mit einer Handgranate. Dem 60-Jährigen passt nicht, dass in dem Nachtclub vor allem Frauen aus Osteuropa arbeiten.
von  AZ
Der Mann ist im Bordell mit einem Angestellten aneinandergeraten. (Symbolbild)
Der Mann ist im Bordell mit einem Angestellten aneinandergeraten. (Symbolbild) © dpa

Laim - Mit einem Großeinsatz der Polizei, samt Bombenexperten und Sprengstoffspürhund ist am frühen Pfingstmontag der Besuch eines 60-Jährigen in einem Bordell in Laim zu Ende gegangen.

Der Münchner tauchte gegen 2 Uhr morgens in dem Sexclub in der Landsberger Straße auf. Dabei nörgelte der Gast ständig an den Frauen herum, die im "Red One" ihre Dienste anboten. Der Freier beschwerte sich schließlich bei einem der Mitarbeiter des Nachtclubs. Es gebe zu viele Osteuropäerinnen in dem Etablissement, klagte er. Die Rumäninnen würden den Frauen aus Deutschland den Job wegnehmen, behauptete der 60-Jährige.

Der Mitarbeiter bat den Gast daraufhin höflich, er möge den Club verlassen, falls ihm die Damen nicht zusagen würden. Der Münchner stürmte wütend aus dem Bordell und drohte dabei, dass er bald wieder zurückkommen werde.

Gerangel um Handgranate - ohne Zünder und Sprengstoff

Tatsächlich tauchte der Freier wenig später wieder im "Red One" auf. Er hatte von Zuhause eine Handgranate mitgebracht, ein altes russisches Modell vom Typ RG 42. Der 60-Jährige versuchte, am Eingang zum Bordell den Sicherungsstift aus der Granate zu ziehen.

Der Angestellte verpasste ihm reflexartig einen Stoß vor die Brust, so dass der Freier rückwärts aus der Tür taumelte. Der 33-Jährige stürzte sich auf ihn. Beim anschließenden Gerangel zwischen den beiden Männern fiel die Handgranate zu Boden, allerdings ohne zu explodieren.

In dem Bordell hatte inzwischen jemand die Polizei verständigt. Ein halbes Dutzend Streifenwagen rückte an, dazu ein Hundeführer mit einem speziell ausgebildeten Sprengstoffspürhund und zwei Sprengstoffexperten. Sie untersuchten vorsichtig die Handgranate und stellten fest, dass es sich tatsächlich um ein russisches Modell handelt, allerdings um ein Exemplar, bei dem Zünder und Sprengstoff entfernt worden waren.

Weil der 60-Jährige sich bei der Rauferei mit dem Angestellten am Knöchel verletzt hatte, kam er zur Behandlung ins Krankenhaus. Der Bordellbesuch wird für ihn auch juristisch nicht ohne Folgen bleiben. Die Staatsanwaltschaft leitete gegen den Freier ein Verfahren ein wegen Bedrohung und Störung des öffentlichen Friedens ein. Ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz liegt nicht vor.

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