Laim: Angst um die Villen

Laim - Die Liste der Laimer Baudenkmäler ist lang, allein an der Agnes-Bernauer-Straße stehen 16 geschützte Gebäude, sieben an der Friedenheimer Straße.
Nicht auf der Schutzliste steht das Haus an der Neuburger Straße 8, dem ob des fortschreitenden Verfalls der Abriss droht. Bereits im Februar letzten Jahres hat die Lokalbaukommission (LBK) eine Baugenehmigung für das Grundstück erstellt. Ob die alternde Villa gerettet werden kann, muss sich erst zeigen.
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Vor den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg sind die herrschaftlichen Häuser weitgehend verschont geblieben – die Abrissbirne dagegen wird ihnen immer wieder gefährlich. Das hat sich zuletzt schmerzlich mit dem Ende der Ostermayervilla gezeigt, an deren Stelle jetzt ein Mehrfamilienhaus steht.
Auch für die Baugenehmigung für das Grundstück an der Neuburger Straße beinhaltet den Umbau eines Einfamilien- in ein Mehrfamilienhaus, inklusive Tiefgarage. Der Bezirksausschuss (BA) hatte sich im August 2014 noch entschieden gegen das Bauvorhaben ausgesprochen.
Eine Anwohnerin sieht den drohenden Abriss dagegen nüchtern. Schade sei es freilich für das Viertel. Aber: „Altbauten sind eben teuer, der Neubau rentiert sich mehr.“
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Die alten Stadtvillen, die die gut betuchten Bürger um 1900 hier errichtet haben sind prägend für das Viertel. Der Historische Verein Laim hat sich deren Erhalt zum Ziel gemacht. Derzeit läuft eine Ausstellung in der Stadtbibliothek mit Bildern der noblen Residenzen.
Sie soll nicht nur deren Schönheit dokumentieren, sondern auch über die Vorstellungen der einstigen Bauherren informieren – und über die Gefahren aufklären, die den über 100 Jahre alten Villen mit der Entwicklung des Viertels heute drohen.
Die Fotoausstellung kann man noch bis zum 1. Juli zu den regulären Öffnungszeiten der Stadtbibliothek an der Fürstenrieder Straße 53 besichtigen.