Kunstareal: Per Zufall zum Stadtplaner

Für die Entwicklung des Kunstareals in der Maxvorstadt wagt die Stadt ein neues Verfahren der Bürgerbeteiligung: Worum es geht, wie's funktionert.
Maxvorstadt - 16 Museen und Ausstellungshäuser, über 40 Galerien und Kultureinrichtungen, sieben Hochschulen – das Kunstareal in der Maxvorstadt hat schon jetzt einiges zu bieten. Dass das Quartier rund um die Pinakotheken und den Königsplatz auch als ein wirkliches Museumsquartier wahrgenommen werden soll, haben Stadt und Freistaat schon 2009 beschlossen. Was das genau bedeutet, dürfen jetzt auch die Bürger mitentscheiden – in einem so genannten Bürgergutachten.
Das soll Empfehlungen von 100 Bürgern enthalten. Die werden per Zufallsprinzip aus dem Melderegister ausgelost. So soll ein möglichst breites Bild der Bevölkerung repräsentiert sein. Zwangsverpflichtet wird aber niemand. Wer nicht kann oder mag, für den wird Ersatz gefunden.
Anders als bei der Bürgerbeteiligung zum Paulaner-Areal in der Au wird diesmal also nicht der Weg über freiwillig Engagierte und die Bürgerversammlungen genommen.
Das Verfahren ist langwierig und kompliziert, aber genau ausgeklügelt. OB Christian Ude (SPD), Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) und Stadtbaurätin Elisabeth Merk sind bei der Projektvorstellung am Freitag optimistisch, dass gute Ergebnisse herauskommen werden.
Erst einmal werden Themen gesammelt. Beteiligt sind Vertreter der Museen, der Hochschulen und der Stadt, der Bezirksausschuss und das Münchner Forum. Es geht um Verkehrsfragen und bessere Verbindungen in die angrenzenden Stadtviertel, Grünflächengestaltung und vieles mehr. Und im Zuge des Verfahrens sollen noch neue Ideen dazukommen. Veranstaltungen für die unmittelbaren Anwohner, für allgemein Interessierte und einen runden Tisch mit Experten gab es schon.
Jetzt werden die Teilnehmer des Gutachtens ausgewählt. Die setzen sich ab September zusammen, hören verschiedene Experten und diskutieren in Kleingruppen die Ideen und Vorschläge. Im Januar 2014 wird das Gutachten dann an den Stadtrat übergeben. Der stellt im Januar 2015 eine erste Zwischenbilanz zur Umsetzung vor.
Betreut und durchgeführt wird das Ganze von der Gesellschaft für Bürgerbeteiligung. Geschäftsführer Hilmar Sturm beteuert: „Wir haben so etwas schon sehr oft gemacht – es funktioniert.“
Weitere Informationen zum Projekt finden sich unter www.muenchen.de/plan sowie www.buergergutachten.com