Kultusminister wünscht sich Umbau der Busspur im Englischen Garten

Im Zuge des Projekts "Ein Englischer Garten" soll nun auch die Busstraße in Münchens größtem Park neu gestaltet werden. Ziel ist es, die Linienführung nach historischen Dokumenten zu korrigieren.
Schwabing - Ortstermin im Englischen Garten: Finanzminister Markus Söder und Kultusminister Ludwig Spaenle stellten am Montag ihr Konzept für die weitere Gestaltung des Englischen Gartens vor.
Die Straße soll auf die Mindestbreite verkleinert werden
Nach der Restaurierung des Monopteros im Oktober und der schrittweisen Versetzung des Schwabinger Bachs in seinen ursprünglichen naturnahen Zustand soll jetzt die Busspur an der Reihe sein. Jedenfalls, wenn es nach dem Willen der beiden Politiker geht.
Demnach sieht das Konzept vor, die Linienführung nach historischen Dokumenten zu korrigieren, die Straße auf die Mindestbreite zurückzubauen und den Straßenbelag farblich an die Parkwege anzupassen.
Der ursprüngliche Charakter der grüne Lunge Münchens solle gestärkt werden, teilten die beiden Politiker am Montag mit. Durch eine neue Gestaltung der Busstraße könne die größte innerstädtische Parkanlage der Welt weiter aufgewertet werden. Finanzminister Söder betonte: "Unser Ziel ist es, den Englischen Garten zu bewahren und so weit wie möglich an die historischen Pläne des genialen Hofgartenintendanten Friedrich Ludwig von Sckell heranzuführen."
Eine Neugestaltung hängt allerdings vom Willen der Stadt München ab
Ob die Busspur neu gestaltet werden kann, hängt allerdings von der Stadt München ab. Mit Vertrag aus dem Jahr 1934 wurde ihr das Recht eingeräumt, auf der Busstraße im Englischen Garten eine Omnibuslinie zu betreiben. Nutzungsrecht und Baulast liegen bei der Stadt.
"Durch einen Rückbau der ausgesprochen breiten Bustrasse und der damit verbundenen Gestaltung der Parkwege können unsere Bürger und unsere Gäste den Englischen Garten als einheitliche Parkanlage wieder neu authentisch erleben", sagte Spaenle.
Als schlimmsten Eingriff der Vergangenheit nannte Söder den Mittleren Ring, der den Englischen Garten in einen Nord- und einen Südteil zerschneidet: "Mit der Tunnelinitiative ,Ein Englischer Garten' sind wir auf einem guten Weg, diese Wunde zu heilen." Der Freistaat fördert das Projekt mit 35 Millionen Euro. Neben einem verbesserten Lärmschutz werde so auch die organische Einheit des Englischen Gartens wiederhergestellt, sagte Söder.
Jährlich besuchen über fünf Millionen Menschen den Park
Den Englischen Garten ließ Kurfürst Karl Theodor ab 1789 durch Benjamin Thompson, den späteren Reichsgraf von Rumford, als Volksgarten für die Bevölkerung anlegen. Das heutige Aussehen des Parks wurde maßgeblich geprägt durch den Hofgartenintendanten Friedrich Ludwig von Sckell. Heute besuchen jährlich mehr als fünf Millionen Menschen den Park.