Kritik jetzt auch von den Grünen

Im Streit um die geplante "Palästina-Ausstellung" an der montessori-Fachoberschule in Schwabing meldet sich jetzt auch die Grüne Jugend zu Wort.
von  Susanne Stephan
Einseitige Beeinflussung von Schülern? Die Grünen sind über die geplante Ausstellung nicht glücklich.
Einseitige Beeinflussung von Schülern? Die Grünen sind über die geplante Ausstellung nicht glücklich.

Im Streit um die geplante "Palästina-Ausstellung" an der montessori-Fachoberschule in Schwabing meldet sich jetzt auch die Grüne Jugend zu Wort.

Schwabing - Die geplante Palästina-Ausstellung an der Montessori-Fachoberschule sorgt für immer mehr Kritik. Jetzt meldet sich auch die Grüne Jugend zu Wort. Sie fordert in einem offenen Brief an die Schule, die Ausstellung abzusagen. Sie "schüre Hass" und erzeuge Nährboden für Antisemitismus.

Die Ausstellung widmet sich dem Schicksal der arabischen Bevölkerung des heutigen Israel nach der Staatsgründung 1948.

In den vergangenen Tagen hatten sich schon die Europäische Janusz-Korczak-Akademie und die Deutsch-Israelische Gesellschaft in ähnlicher Form an die Schule gewandt. Es sei "völlig unverständlich", wie eine Schule, die das freie Denken und den offenen Dialog zum ziel hat, sich eine solch einseitig und propagandistische Ausstellung ins Haus holen kann", heißt es bei der Janusz-Korczak-Akademie.

Die Grüne Jugend moniert jetzt, historische Fakten würden "in dieser Ausstellung verdreht und verfälscht, durch Auslassungen geschieht eine sehr einseitige Darstellung des Nahostkonflikts."

 Der Leiter der Schule, Carl Mirwald, betonte gegenüber der Abendzeitung, er habe bei der Vorbereitung der Ausstellung auch mit jüdischen Experten Kontakt gehabt.

Zu den Vorwürfen der Grünen, der Janucz-Korczak-Akademie und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, die Ausstellung rede nur über vertriebene Araber, nicht aber über die nach 1948 vertriebenen 700.000 Juden aus arabischen Ländern, sagt Mirwald: "In Bezug auf die Juden in den arabischen Ländern, dem politischen Druck, der auf ihnen lastete und der zu ihrer Auswanderung nach Israel führte, werden gern Ursache und Wirkung verwechselt. "

Die Vertreibung der Juden sei direkt auf die israelische Staatsgründung gefolgt, deswegen nicht mit dem Schicksal der Araber vergleichbar.

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