Kreativer Protest gegen Diskriminierung
Künstler aus Bayern und der Ukraine zeigen bei der Ausstellung "Sport, Art and Politics: Freedom Bells" Werke, die auf die alltägliche Homophobie in der Ukraine aufmerksam machen sollen. Es geht dabei um kreativen Protest.-
Maxvorstadt - Vom 20. bis 23. November laden die Münchner Künstlerin Naomi Lawrence und die ukrainische Sportlerin Olena Semenova in die Galerie Robert Weber ein. Die Ausstellung drht sich um das politische Potenzial hinter Sport, Malerei, Fotografie, Musik oder Theater. Im Zentrum stehen sieben Kugelhanteln, die von Künstlern aus der Ukraine und Bayern gestaltet wurden. "Politischer Widerstand, der kreativ ist, macht Spaß und hat Folgen", findet Naomi Lawrence.
Jede der Kugelhanteln ist einem Begriff gewidmet, der nach Ansicht der Künstler im Kampf gegen Homophobie eine besondere Rolle spielt: Mut, Liebe, Humor, Ausdauer, Stärke, Geduld und Charisma. "Das Training mit Kugelhanteln stärkt auch mental. Sie schulen Willenskraft und sorgen für einen wachen Geist", erklärt die Aktivistin Olena Semenova die Bedeutung der Sportgeräte.
Homophobie ist in der Ukraine immer noch Alltag. Auch wenn tatsächlicher Hass nur von wenigen ausgeht, schließen sich viele still der Mehrheitmeinung an. Eine Umfrage aus dem Jahr 2010 ergab, dass 63 Prozent dafür wären, "Homo-Propaganda" gesetzlich zu verbieten, wie es auch schon in Russland geschehen ist.
Am 21. November gibt es außerdem einen Vortrag zum Thema "Der organisierte Homo-Hass". Kerstin Dehne und Werner Gaßner sprechen darüber, wie die ukrainische Regierung die Nähe der evangelikalen Kirchen im Land sucht, die ihrerseits den Hass auf Schwule, Lesben und Transgender befeuern.
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