Krankheiten aus der Odelgrube

MRSA-Erreger werden durch Masttierhaltung gefördert. Vor allem in Regionen, in denen Schweine massenhaft gehalten werden, konnte man die Bakterien im Abwasser un der Luft nachweisen. 
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So sehen MRSA-Erreger unter dem Mikroskop aus.
obs/3M Deutschland GmbH So sehen MRSA-Erreger unter dem Mikroskop aus.

MRSA-Erreger werden durch Masttierhaltung gefördert. Vor allem in Regionen, in denen Schweine massenhaft gehalten werden, konnte man die Bakterien im Abwasser un der Luft nachweisen.

München - Multiresistente Bakterien, bekannt als MRSA, waren gestern eines der großen Themen beim 8. Münchner Hygienetag in Schwabing. 260 Hygienebeauftragte und -interessierte waren ins Kardinal-Wendel-Haus gekommen um sich auf den neuesten Stand zu bringen.

MRSA-Bakterien sind vor allem in Krankenhäusern gefürchtet, weil sie bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem gern zuschlagen: Haut- und Muskelentzündungen, aber auch lebensbedrohliche Krankheiten können entstehen. Das Problem dabei ist: MRSA-Erreger sind resistent gegen Antibiotika – somit kann man die Patienten nicht damit behandeln.

Lutz Bader, Fachreferent für Hygiene von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB), sagt aber, es sei falsch, MRSA-Erreger grundsätzlich als „Krankenhauskeime“ zu beschreiben. Denn sie treten überall auf: In der U-Bahn, am Treppengeländer, am Arbeitsplatz oder abends im Kino kann man sie sich einfangen. „80 Prozent derjenigen, die in Krankenhäuser eingeliefert werden, bringen diese Infektion mit“, sagt Bader. Allerdings zeigen Untersuchungen auch, dass die Krankenhäuser die MRSA-Erreger und ihre Ausbreitung vor allem in Bayern durch Hygienemaßnahme mittlerweile in den Griff bekommen haben. Trotzdem bleiben sie der häufigste multiresistente Erreger.

Grund dafür, so Bader, sei auch, dass wir durch regelmäßigen Konsum von Fleisch aus Masttierhaltung immer mehr Antibiotika zu uns nehmen. „Gerade da, wo die Schweinezucht zu Hause ist, in NRW und auch in Niederbayern, kann man diese Erreger im Abwasser, in der Luft und im Odel ausmachen“. Zwar gibt es seit 2012 Beschränkungen bei der Verfütterung von Antibiotika, trotzdem wurden in Deutschland 2012 noch 1619 Tonnen Antibiotika an Tierärzte abgegeben – fünf mal so viel wie an Menschen. Weitere Themen beim Hygienetag waren die Tuberkulose sowie die Kinderkrankheiten Masern, Mumps und Röteln: Bis zu 1800 neue Fälle von Masern gibt es aktuell in der Bundesrepubilk.

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