Königliches Liebesnest: Hier trafen sich Ludwig I. und Lola Montez

Der Stadtspaziergänger Sigi Müller erkundet das Lola-Montez-Haus, wo sich König Ludwig I. mit der Tänzerin getroffen haben soll.
Sigi Müller |
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Der Wohnraum im Erdgeschoss mit schweren Holzmöbeln und einem Ofen.
Sigi Müller 10 Der Wohnraum im Erdgeschoss mit schweren Holzmöbeln und einem Ofen.
Der Flur mit der Treppe schaut aus wie anno 1847.
Sigi Müller 10 Der Flur mit der Treppe schaut aus wie anno 1847.
Vor dem Kamin möchte man es sich gleich gemütlich machen.
Sigi Müller 10 Vor dem Kamin möchte man es sich gleich gemütlich machen.
Frank Maria Wiedenmann hat das Haus vier Jahre lang saniert.
Sigi Müller 10 Frank Maria Wiedenmann hat das Haus vier Jahre lang saniert.
Grazien in der Hauswand.
Sigi Müller 10 Grazien in der Hauswand.
Die irische Tänzerin Lola Montez.
Sigi Müller 10 Die irische Tänzerin Lola Montez.
Hier möcht man nur zu gerne ein Bad nehmen.
Sigi Müller 10 Hier möcht man nur zu gerne ein Bad nehmen.
Vielleicht hat König Ludwig mit Lola Montez ja wirklich auf dem Balkon im ersten Stock gestanden und über den Garten in den Wald geschaut.
Sigi Müller 10 Vielleicht hat König Ludwig mit Lola Montez ja wirklich auf dem Balkon im ersten Stock gestanden und über den Garten in den Wald geschaut.
Vom Balkon im ersten Stock schaut der Besucher in den schönen Garten.
Sigi Müller 10 Vom Balkon im ersten Stock schaut der Besucher in den schönen Garten.
Sigi Müller, der AZ-Stadtspaziergänger
Sigi Müller 10 Sigi Müller, der AZ-Stadtspaziergänger

Harlaching - Die leidenschaftliche Affäre zwischen Ludwig I. und Lola Montez war damals im Königreich Bayern ein großer Skandal. Und ihre pikanten Liebesbriefe wurden vom bayerischen Staat lange zurückgehalten.

Am 1. April 2007 haben Elisabeth Trissenaar und Karlheinz Böhm in einem Hörspiel des Autoren Wolfsmehl aus dem Briefwechsel vorgelesen.

Sigi Müller, der AZ-Stadtspaziergänger
Sigi Müller, der AZ-Stadtspaziergänger © Sigi Müller

Das Liebesnest von Ludwig I. und Lola Montez?

Ganz verwunschen und unter Bäumen und Büschen versteckt, liegt das Lola-Montez-Haus neben der Menterschwaige. Ein kleines Häuschen am Hochufer der Isar in Harlaching. Adresse: Hochleite 71.

Geschichtlich scheiden sich die Geister, ob das Haus wirklich das Liebesnest von König Ludwig und der Tänzerin Lola Montez war. Manche schreiben, das Häuschen habe damals noch gar nicht gestanden. Doch es gibt ein Gemälde aus der Zeit, auf dem es gut zu erkennen ist.

Ich habe es besucht und erhielt von Prof. Frank Maria Wiedenmann eine Führung mit vielen Geschichten und Anekdoten – vom Erwerb bis zur Eröffnung des Häuschens vor 20 Jahren.

Frank Maria Wiedenmann hat das Haus vier Jahre lang saniert.
Frank Maria Wiedenmann hat das Haus vier Jahre lang saniert. © Sigi Müller

Lola-Montez-Haus: Vom Liebesnest zur Ruine

Schon als junger Mensch hatte Wiedemann den Plan, dieses Gebäude zu kaufen. Doch es sollte viele Jahre dauern bis es gelang. Da stand das Lola-Montez-Haus allerdings schon 40 Jahre leer. Fenster und Türen fehlten – man kann sich den Zustand im Inneren vorstellen.

16 Container Schutt wurden nach genauer Durchsicht durch das Denkmalamt entsorgt. Was sonst noch übrig war, wurde peinlich genau mit Kreide nummeriert, fotografiert und unterstand ab sofort besonderem Schutz, der offensichtlich bis dahin 40 Jahre lang keine große Rolle gespielt hatte. Das macht es einem Bauherrn nicht einfach und bestimmt auch unkalkulierbar teuer.

In vier Jahren Bauzeit wurde das Haus mit alten, schönen und gut zusammenpassenden Möbelstücken liebevoll ausgestattet. Das älteste davon: ein Beichtstuhl, der damals an diesem Platz sicher nicht so gefragt war – es war ja eher Sündiges angesagt.

Der Wohnraum im Erdgeschoss mit schweren Holzmöbeln und einem Ofen.
Der Wohnraum im Erdgeschoss mit schweren Holzmöbeln und einem Ofen. © Sigi Müller

Heute traumhafter Veranstaltungsort 

Heute hat man den Eindruck, es könnte genau so ausgesehen haben, damals. Und vielleicht hat König Ludwig mit der sündigen Lola ja wirklich auf dem Balkon im ersten Stock gestanden und über den Garten in den Wald geschaut. Vielleicht auch nicht, aber es ist einfach eine zu schöne Geschichte.

Heute finden viele Veranstaltungen in dem Häuschen mit dem schönen Garten statt. Ein traumhafter Platz, hoch über der Isar.

In diesem Sinne eine schöne Woche

Ihr Sigi Müller

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