Klinikum Schwabing: Moderner Medizin-Campus
Schöner, größer, moderner soll er werden, der Neubau auf dem Gelände der städtischen Kliniken in Schwabing: fünf Stockwerke, ein Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach und eine gläserne Verbindung zu einem alten Klinikgebäude.
Die Fläche, auf der gebaut werden soll, ist bereits gerodet und die ersten Baumaßnahmen haben begonnen.
Im Neubau an der Parzivalstraße 16 werden vor allem Stationen der Kinder- und Jugendmedizin untergebracht. Darunter sind die Neonatologie, die Kinderonkologie, die Kinderorthopädie und -chirurgie und die Notaufnahme der Kinderklinik. Der leitende Oberarzt der Kinder- und Jugendmedizin, Dr. Armin Grübl, wünscht sich, dass die Wege zwischen den Stationen kürzer werden. "Ein sehr wichtiger Aspekt der Pädiatrie ist die Übergabe der Patienten an die Erwachsenenmedizin. Deswegen ist es toll, dass wir in Zukunft auch räumlich nah beieinander sind", sagt Grübl.
Hier beginnt in den nächsten Wochen der Bau des neuen Klinikgebäudes. Foto: Daniel von Loeper
Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychosomatik ist bereits aus Harlaching nach Schwabing gezogen.
Mehr Platz für die Kinderklinik
Mehr Platz soll auch die Dialysestation der Kinderklinik bekommen. "Wir sind die einzige Dialysestation in Oberbayern. Unsere Patienten kommen aus einem über 100 Kilometer großen Umkreis", erklärt Oberarzt Dr. Peter Strotmann stolz. Doch die bisherigen Räumlichkeiten im Altbau sind klein. Die Betten – für die Dialyse –stehen dicht beieinander. 1971 wurde hier die Kinderdialysestation eröffnet - und war damit die erste in Bayern. "Bundesweit sind 230 Kinder chronisch an der Dialyse. Im Gegensatz dazu sind es 80.000 Erwachsene in ganz Deutschland", fährt Strotmann fort. 20 chronisch Kinder werden in Schwabing behandelt. "Die Kinder kommen teilweise dreimal die Woche hierher", so der Oberarzt. Und da sollten sie es möglichst angenehm haben.
Die alte Kinderdialyse ist klein und eng. Sie soll moderner werden. Foto: Daniel von Loeper
Rund 415 Betten sollen von den bisherigen 700 in Schwabing nach Abschluss der Klinik-Sanierung erhalten bleiben. Die Gesamtinvestitionen liegen bei rund 140 Millionen Euro. Die Kosten tragen die Stadt und der Freistaat. Insgesamt investieren sie in den kommenden Jahren eine dreiviertel Milliarde Euro an den verschiedenen Standorten des Städtischen Klinikums.
Mitarbeiter sollen auf dem Gelände wohnen können
Die Stationen rücken näher zusammen - dadurch entsteht auch neuer Platz. "Wir warten noch auf die Entscheidung des Stadtrates. Das Gelände der Klinik soll auch weiterhin für die Klinik genutzt werden", sagt Achim Grübl. Er wünscht sich dort bezahlbaren Wohnraum für Mitarbeiter. "Im Münchner Norden wird viel gebaut und junge Familien ziehen hierher. Da brauchen wir eine optimale Versorgung in der Kindermedizin", sagt Grübl. "Und wir haben jetzt schon an die 2.300 Geburten jährlich allein in Schwabing", freut sich auch Peter Strotmann.
Für die Zukunft wünschen sich die Ärzte in Schwabing einen Medizincampus für alle Lebenssituationen: von der Neonatologie, über die Dermatologie bis hin zur Geriatrie. Und auch die Ansiedlung weiterer Praxen, Fitness- oder Reha-Angebote auf dem Gelände.
Dr. Irene Teichert-von Lüttichau ist die Leiterin der Onkologie. Foto: Daniel von Loeper
Stiftung Kinderklinik Schwabing
Die Stiftung Kinderklinik Schwabing hat sich aus einer Initiative von Eltern entwickelt. Ziel der Stiftung ist die Verbesserung der Bedingungen im Klinikum und der Umsetzung von Projekten, die das Budget der Klinik übersteigen. Beim Bau des neuen Klinikgebäudes müssen die Onkologie und die Intensivstation vorübergehend umziehen. „Mit der Stiftung wollen wir auch kleine Dinge, wie bunte Wände in den Behelfsstationen“, sagt Dr. Armin Gübl, Mitbegründer der Stiftung. Die Vision der Stiftung ist die Errichtung eines KinderCampus - unter anderem mit universitäter Forschung direkt vor Ort.
Weitere Informationen und das Spendenkonto gibt es unter www.stiftung-kinderklinik-schwabing.de
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