Klinik will geriatrische Versorgung neu ausrichten

Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder München richtet sein Leistungsangebot zur Versorgung von Patienten im höheren Lebensalter neu aus.
von  AZ
Die Dachterrasse der Abteilung Geriatrische Rehabilitation des Krankenhauses Barmherzige Brüder München.
Die Dachterrasse der Abteilung Geriatrische Rehabilitation des Krankenhauses Barmherzige Brüder München. © ho

Nymphenburg - An die Stelle der bisherigen Geriatrischen Rehabilitation werden im Laufe des kommenden Jahres deshalb eine rein akutmedizinisch orientierte geriatrische Medizin und Pflege treten, teilt Klinikgeschäftsführerin Dr. Nadine Schmid-Pogarell mit.

Die Abteilung für Geriatrische Rehabilitation mit ihren 37 Betten wird zum 31. März 2014 geschlossen. Nach einer Umbauphase und der notwendigen Qualifizierung von Mitarbeitern für das neue Aufgabenfeld soll die Akutgeriatrie im August 2014 eröffnet werden.

Sie wird voraussichtlich über 20 Betten verfügen. Die hierfür erforderliche Aufnahme in das Fachprogramm des Bayerischen Staatsministeriums soll Anfang des nächsten Jahres beantragt werden.

„Die Geriatrische Rehabilitation ist für ein Haus unserer Größe mit 402 Betten nicht mehr wirtschaftlich zu führen“, erklärt Dr. Schmid-Pogarell. Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder hatte deswegen auch die zuständige Schiedsstelle in Bayern angerufen und konnte damit erstmals seit 1999 eine moderate Erhöhung der Vergütung erreichen, diese sei aber bei weitem nicht kostendeckend.

„Auch mittel- und langfristig ist dies nicht zu erwarten“, sagt die Geschäftsführerin. Zudem seien klinikintern mehrere Modelle diskutiert und geprüft worden, um eine bessere Wirtschaftlichkeit der Geriatrischen Rehabilitation zu erreichen.

Angesichts der gegebenen Vergütungssätze sei dies jedoch grundsätzlich nicht möglich. Das Defizit der Geriatrischen Rehabilitation im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder München liegt jährlich bei rund einer Million Euro.

„Dies ist für uns auf Dauer nicht auszugleichen “, erklärt Dr. Nadine Schmid-Pogarell. Dennoch will sich das Krankenhaus auch weiterhin in der Versorgung geriatrischer Patienten engagieren.

Deshalb soll innerhalb der Klinik für Innere Medizin der neue Bereich Akutgeriatrie entstehen. Die Aufenthaltszeiten von Patienten in der Akutgeriatrie sind zum Teil kürzer als in der Rehabilitation, trotzdem wird die Zahl der Patienten, die pro Jahr in der Geriatrie behandelt werden, in etwa gleich bleiben - auch wenn es sich dabei um Menschen mit anders gelagerten Krankheitsbildern handelt.

Nahezu alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zum Zeitpunkt der Schließung der Geriatrischen Rehabilitation beschäftigt sind, werden weiterbeschäftigt.

„Ein wichtiges Kriterium bei der Neuausrichtung der Geriatrie war für Geschäftsführung und Verwaltungsrat auch die Vermeidung von betriebsbedingten Kündigungen. Dies ist uns weitgehend gelungen“, sagt die Klinikgeschäftsführerin.

„Mit der medizinischen Neuausrichtung und Erweiterung der Akutmedizin für unsere Patienten gelingt uns ein zukunftsweisender Schritt“, ist Dr. Schmid-Pogarell überzeugt.

 

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