Kinderfänger in Haidhausen?
Vor Kindergärten und Schulen sprechen Unbekannte in Haidhausen laut einem Zeitungsbericht Kinder an und locken sie mit falschen Versprechungen. Die Polizei sieht das anders.
Haidhausen - Ein Viertel in Aufregung: Unbekannte „Kinderfänger“ haben im Viertel laut einem Zeitungsbericht reihenweise Kinder angesprochen. Sie sollen zum Beispiel eine Zwölfjährige gefragt haben, ob sie Lust auf ein Fotoshooting habe. Und einen acht Jahre alten Buben, ob er beim Bayern-Training kicken wolle.
„Die Dramatik ist auf keinen Fall angemessen“, sagte Polizeisprecher Ignaz Raab am Freitag. Die Geschichte beruhe „nur auf Hören-Sagen“.
So kam die Kette in Gang: Die Leiterin einer Kita meldete sich bei der Polizei, weil eine Mitarbeiterin ihr erzählt hat, dass ihr Lebensgefährte erzählt hat, dass sein achtjähriger Sohn erzählt hat, dass ein Mitschüler erzählt hat, dass sein Vater erzählt hat, dass ihm jemand erzählt hat, dass zwei Kinder von zwei unbekannten Männern angesprochen wurden.
Wie bei dem Kinderspiel „Stille Post“ – und heraus kam eine Horrorgeschichte.
„Hoax“ nennt man diese Meldungen, und solche über entführte Kinder finden sich zu Hunderten im Internet, vor allem zu Schulbeginn, oft sind es jedes Jahr genau dieselben, die kursieren.
Am Freitagnachmittag hat die Polizei den Urheber der Geschichte gefunden:
Einen Vater, der berichtete, dass ihm sein achtjähriger Sohn erzählt hat, beim Fußballspielen auf der Postwiese von einem Mann für seine fußballerischen Fähigkeiten gelobt worden zu sein. Der Unbekannte empfahl dem Bub freundlich, sich doch mal beim FC Bayern vorzustellen und ging seines Weges.
Von einem Mädchen, das wegen eines Fotoshootings angesprochen wurde, wusste der Mann nichts.
Die Polizei ist davon überzeugt, dass in Haidhausen keine Bande von „Kinderfängern“ ihr Unwesen treibt und appelliert an die Eltern, Ruhe zu bewahren.
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