"Keine Baum-Fällungen im Pfarrgarten!"
Die Kirche will auf dem Grundstück an der Meindlstraße sechs Bäume fällen lassen. Anwohner und Politiker gehen auf die Barrikaden.
Sendling - Der Garten der Pfarrgemeinde St. Margaret an der Meindlstraße 5 hinter der weißen Mauer ist verwunschen. Ein schönes Stück Grün mit hohen, alten Bäumen - und das mitten in der Stadt.
Doch ausgerechnet die Erzbischöfliche Finanzkammer der Erzdiözese München hat sechs Baumfällungen in dem Sendlinger Pfarrgarten beantragt.
Viele Bewohner im Viertel sind dagegen (AZ berichtete). Jetzt am Mittwoch war der Streit sogar im bayerischen Landtag Thema.
Denn eine Bürgerinitiative, die sich im Widerstand gegen die Baumfällungen schon im April formierte, hat eine Petition eingereicht - mit mehr als 300 Unterschriften. Die Forderung der Anwohner und Umweltschützer: "Rettet den Pfarrgarten!".
Der zuständige Ausschuss im Landtag hat sich jetzt mit der Petition befasst. Ergebnis: Der Sendlinger Bezirksausschuss, der für den Erhalt der Bäume gestimmt hatte, bekommt die Chance, den Pfarrgarten nächste Woche noch einmal in Ruhe zu begutachten. Für den Landtagsabgeordneten Florian von Brunn (SPD) ein wichtiger Zwischenschritt. Auch er kämpft für den Erhalt der Bäume. "Lieber weicht die Mauer, als der Baum", sagt er. Noch sei nichts entschieden.
Doch vor allem um zwei der Bäume ist es nicht gut bestellt. "Sie könnten nach Ansicht der Stadt zum Fällen freigegeben werden", sagt der stellvertrende BA-Chef Ernst Dill. Einer dieser Bäume ist ein Spitzahorn, er steht so nah an der Mauer, dass diese bereits Risse bekommen hat. Die Mauer ist denkmalgeschützt. „Lieber weicht die Mauer, als der Baum", fordert SPD-Politiker Dill.
Ein Bergahorn in dem Garten ist laut der Behörde zudem angeblich umsturzgefährdet. "In dem Garten verkehrt aber gar niemand, da ist kein Mensch", setzt Ernst Dill dagegen. Der Baum stehe mitten auf dem Grundstück, er könne als zum Beispiel nicht auf die Straße fallen.
Was die Kirche mit dem Grundstück vorhat, ist nicht bekannt. Vor zwei Jahren hatte die Pfarrgemeinde einen Bauantrag für Wohnungsbau gestellt, heißt es. Dieser Antrag sei jedoch zurückgenommen worden. Der Antrag für die Baumfällungen wurde separat gestellt.
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