"Keine Baugenehmigung für St. Emmeramstraße!"

Die Landeshauptstadt München soll den Vorbescheidsantrag für das Bauvorhaben Sankt-Emmeram 43 nicht erteilen. Das fordert CSU-Stadtrat Robert Brannekämper.
von  AZ
Dieses Haus soll abgerissen werden - dagegen wehrt sich der Bezirksausschuss mehrheitlich. Die SPD ist für den Neubau.
Dieses Haus soll abgerissen werden - dagegen wehrt sich der Bezirksausschuss mehrheitlich. Die SPD ist für den Neubau. © ho

Bogenhausen - Zum Schutz des Bestandes im Umfeld der beiden Einzeldenkmäler soll ein Aufstellungsbeschluss für ein Bebauungsplanverfahren gefasst werden, so Brannekämper jetzt in einem Antrag an OB Christian Ude.

Zur Begründung führt er an: "Das Bauvorhaben liegt inmitten des Landschaftsschutzgebietes Isarauen. Dieses Gebiet stellt unbestritten einen besonderen Landschafts- und Lebensraum am Rande des Stadtbezirks Bogenhausen dar, der einen wichtigen Erholungsraum für die Menschen im Münchner Nord-Osten bietet.

Aber auch das idyllische Ortsbild mit seiner großen geschichtlichen Bedeutung wie der Sankt Emmerams Mühle, welche bis ins 14. Jahrhundert zurück reicht und die Lage an der alten Römerstraße, die vor 2000 Jahren Augsburg mit dem Salzkammergut verband prägen dieses Orts- und Landschaftsbild."

Dieser Bereich Münchens gehört laut Brannekämper "zu den schönsten landschaftlichen Gebieten, die München zu bieten hat, deshalb sind Veränderung der aktuellen Bausubstanz besonders kritisch zu prüfen".

Im vorliegenden Fall solle das bestehende Einfamilienhaus, das in der Zeit vor dem 1. Weltkrieg entstanden ist, abgerissen und durch einen ultramodernen, skulptural gestalteten 2-geschossigen "Staffeldampfer" ersetzt werden. Dabei nehme das bestehende Haus die vorhandene Hangsituation gut auf. Mit seiner ruhigen weißen Putzfassade, dem geneigten Satteldach unter den hohen Bäumen füge es sich, auch ohne besondere architektonische Qualität zu entwickeln, in die dörfliche Situation im Umfeld der beiden Einzeldenkmäler der Kapelle Sankt Emmeram und Emmeramsmühle mit der Gastwirtschaft sowie dem Biergarten gut ein.

Für Brannekämper ist es "ein Sinnbild für Sicherheit und Behaglichkeit sowie gebaute Nachbarschaft. Der neu geplante Bungalow im Porsche Cayenne-Stil hingegen passt nicht an diese sensible Stelle. Es passt nicht in den historischen Kontext und zu den alten Häusern in der Umgebung. Es will auch gar nicht dazugehören und sich einordnen! Es will anders sein, neu, modern und schicker. Es möchte an dieser Stadt spielen, wo eigentlich ländliche Zurückhaltung angezeigt wäre."

Die kontroverse Debatte in der Stadtgestaltungskommission habe gezeigt, dass die gewählte Architektursprache und Gebäudekonfiguration an dieser Stelle durchaus problematisch gesehen werde. Der Stadtrat solle mit seinem Votum ein Zeichen setzen!

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.