Kein Haar in der Suppe
Isarvorstadt - Der Gastraum sieht aus, wie ein bayerisches Lokal auszusehen hat: Alles ist aus Holz und alles, was nur annährend an Schickimicki und Bussi-Bussi erinnern könnte, gibt es einfach nicht. Der Laden ist bodenständig und absolut tiefenentspannt.
An lauen Sommerabenden ist die Terrasse für meist bis auf den letzten Platz besetzt, aber die Gäste im Rumpler lösen das auf die typisch bayerische Art: Man rutscht einfach zusammen. Trotz einer vollbesetzten Terrasse ist der Service schnell, grüßt im tiefsten münchnerisch und bringt die Karte fast so fix wie das Helle (Augustiner 0,5l für 3,50 Euro). Die Küche des Rumpler setzt auf eine Mischung aus bayerischen Klassikern und anderen Gerichten, die auch Fleischverweigerer zufriedenstellen können. Die Rinderbouillon mit Pfannkuchen (3,80 Euro) ist kräftig und schlichtweg eine runde Sache. Auch der nicht unbedingt bayerische Cous-Cous-Salat (6,80 Euro) ist erstaunlich gut.
Hätte man in einem bayerischen Wirtshaus nicht unbedingt erwartet. Beim Hauptgang sehen wir genauer hin, denn irgendetwas muss es ja zum Nörgeln geben und wir werden mit etwas Mühe fündig: Der Crêpe (9,80 Euro), in dem eine würzige Kombination aus Spinat und Feta geschmacklich wunderbar harmoniert, wurde wohl aus demselben Teig wie die Pfannkuchen-Einlage in der Suppe gemacht, aber wen sollte das ernsthaft stören? Genau, niemanden.
Auch die üppige Portion Kalbsrahmgulasch mit Spätzle von der Wochenkarte ist geschmacklich mehr als nur in Ordnung und angesichts des Preises von 13,80 Euro darf man sogar fast schon ein bisschen euphorisch werden. Wir finden an diesem Abend im Rumpler nichts, was uns ernsthaft stören würde. Wenn man hier ein Haar in der Suppe finden will, muss man es wohl selbst mitbringen.
Baumstraße 21, Sonntag bis Freitag von 11 bis 1 Uhr und Samstag von 17 bis 1 Uhr, Telefon 200 352 78
- Themen:
- Augustiner-Bräu