"Kein geschlossener Bereich mehr"

Demenz-Patienten in Pflegeheimen brauchen viel Aufmerksamkeit und Zuwendung. Vor allem, weil sie zum Weglaufen neigen. Die Münchenstift in der Rümannstraße erprobt deshalb eine neue Methode, um den Pflegebedürftigen eine sichere, aber dennoch offene Umgebung zu bieten.
Das neue System soll „den Bewohnern so viel Freiheit wie möglich zur Verfügung stellen“ sagt Siegfried Benker, Geschäftsführer der Münchenstift GmbH. „Es ist den Menschen gegenüber einfach fair“, ergänzt Susanne Krempl, Leiterin der Abteilung Qualität.
Zunächst beschränkt sich das System auf eine einzelne Tür am Ende eines Ganges. Die Tür ist mit einem Sensor gekoppelt, der auf Armbänder reagiert, die von den weglaufgefährdeten Bewohnern getragen werden. Nähert sich einer der Patienten der Tür, erkennt der Sensor dies – und die Tür wird selbstständig verriegelt. „Durch die automatische Schließung soll den Bewohnern das Gefühl von eingeschränkter Freiheit genommen werden“, erläutert Benker.
Rund 100 000 Euro hat die Münchenstift für das System in die Hand genommen. Bewährt es sich, soll es auch in anderen Häusern der Einrichtung eingebaut werden. „Ziel ist es, irgendwann das gesamte Gebäude ohne geschlossene Bereiche der alten Art führen zu können“, sagt Benker. Es ist sogar ein ganzes Haus geplant, das auf dieser Grundlage neu erbaut werden soll.