Kein Festzelt, keine Feier: Nicht auf dieser Wiese!

Das Fürstenrieder Frühlingsfest war immer prominent besetzt. Doch jetzt lauern in der Nähe Zauneidechsen, Abwasser-  und andere Probleme.
von  Anne Hund
Die Politprominenz trifft sich hier seit Jahren im Festzelt. So wie hier 2002 Angela Merkel in Funktion als CDU-Chefin mit CSU-Politiker Peter Gauweiler.
Die Politprominenz trifft sich hier seit Jahren im Festzelt. So wie hier 2002 Angela Merkel in Funktion als CDU-Chefin mit CSU-Politiker Peter Gauweiler. © Gregor Feindt

Das Fürstenrieder Frühlingsfest war immer prominent besetzt. Doch jetzt lauern in der Nähe Zauneidechsen, Abwasser-  und andere Probleme.

Fürstenried/Obersendling - Merkel, Seehofer, Ude. Sie alle waren schon auf dem Fürstenrieder Frühlingsfest. Doch heuer muss das Volksfest im Münchner Süden, bei dem auch die lokale Politprominenz verlässlich vorbei schaute, überraschend ausfallen (AZ berichtete).

Das Fest hätte heuer erstmalig an einen anderen Platz verlegt werden müssen – weil das frühere Gelände an der Züricher Straße, Ecke Drygalski-Allee inzwischen bebaut wird.

Doch auf der städtischen Ersatzwiese am Ratzingerplatz gebe es nun „unüberwindliche Probleme“, sagt Bezirksausschuss-Chef Hans Bauer (SPD), „verbunden mit nicht zumutbaren Kosten“ für Festwirt Peter Schöniger. Mit dem Umfang habe man nicht gerechnet.

Da gibt es zum Beispiel den fehlenden Abwasserkanal auf der Brachwiese, der für das Frühlingsfest provisorisch hätte gelegt werden müssen.

„Die Kosten für den Auf- und Abbau liegen allein hierfür schon bei 16.000 Euro“, rechnet der BA-Chef im Gepräch mit der AZ vor.

Gefahr für das benachbarte Biotop?

Zudem grenzt an die Wiese ein Biotop, auf dem die Stadt Zauneidechsen vermute, sagt Bauer.

In der Summe spricht er von „unlösbaren Problemen“ – verbunden mit unerwartet strengen Auflagen und Kosten, die für Festwirt Peter Schöniger „unvertretbar hoch“ seien. Dadurch sei die Idee, das Fest an den Ratzingerplatz zu legen, am Ende „zunichte gemacht“ worden.

Kritik an der Stadt

Warum kam die Absage so spät? Der BA-Chef nimmt den Festwirt in Schutz. Die Stadt habe den Auftrag gehabt, das Gelände zu prüfen. Aber man habe sich dort sehr viel Zeit gelassen. „Vor mehr als einem Dreivierteljahr haben wir im BA den Antrag für das neue Gelände gestellt“, schimpft Bauer.

Die Stadt habe jedoch erst vor kurzem geantwortet. Und diese Antwort fiel offenbar anders aus als erhofft.

„Die Auflagen sind nicht annehmbar“

Festwirt Peter Schöniger drückt sein Bedauern aus. Seine Familie richtet das Fürstenrieder Frühlingfest seit mehr als 40 Jahren aus. Die Münchner kennen sein Zelt auch vom Frühlingsfest auf der Theresienwiese.

Der Wirt teilt mit: „Es tut mir leid, ich hätte heuer gerne das Festzelt mit den Schaustellern an dem neuen Platz betrieben, aber die Auflagen sind für mich unter diesen Bedingungen nicht annehmbar.“

Die CSU im Stadtrat fordert die Stadt auf, „schnellstmöglich einen Ausweichort“ für das Frühlingsfest zu suchen. Die Zeit ist knapp.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.