Kein Ersatz für die Tiertafel im Bavariapark
Die Münchner Tiertafel in Sendling sucht eine neue Bleibe. Das Wartehäuschen im Bavariapark hält die Stadt aber für ungeeignet.
Sendling - Die Münchner Tiertafel hat keinen Strom und nicht mal fließendes Wasser. Deshalb sucht der Verein eine neue Bleibe.
Die CSU-Stadträte Seppi Schmid und Evelyne Menges wollten deshalb von der Stadt wissen, ob das Wärterhäuschen im Bavariapark ein geeigneter Ersatz wäre.
Die Stadt winkt ab, das Kommunalreferat teilt mit:
Die Münchner Tiertafel ist aktuell in einem Gebäude der Deutschen Bahn an der Implerstraße untergebracht. Dieses Gebäude ist dringend sanierungsbedürftig, weshalb die Münchner Tiertafel nun ausziehen muss. Hochgradig sanierungsbedürftig ist jedoch auch das Wärterhäuschen im Bavariapark. Das fragliche Anwesen ist nicht nutzbar. Die komplette Haustechnik ist stillgelegt, es ist weder Wasser noch Strom oder Heizung vorhanden. Die Bausubstanz ist kontaminiert (Asbest, Schimmelbefall) und das Haus ohne Sanierung derzeit nicht gefahrlos zu betreten.
Die Kosten für eine Instandsetzung und Sanierung würden – grob geschätzt – bei über 300.000 Euro liegen. Diese Kosten wären von der Münchner Tiertafel zu tragen, da der Verein keine kommunale Aufgabe übernimmt. Das Wärterhäuschen stellt also für die Münchner Tiertafel weder eine schnelle noch eine kostengünstige Lösung dar.
Zudem liegt das Anwesen innerhalb des Bavariaparks, einer öffentlichen Grünfläche; jede Neunutzung, jeder Umbau würde eine Baugenehmigung erfordern, die aber in diesem Fall den baurechtlichen Festsetzungen als Grünfläche entgegensteht. Vor diesem Hintergrund ist eine wirtschaftlich darstellbare Nutzung des Wärterhäuschens durch die Münchner Tiertafel mehr als unwahrscheinlich.
Die aktuellen Planungen des Kommunalreferats sehen vor, das Wärterhäuschen abzubrechen und die Fläche in den Bavariapark zu integrieren, um das Naherholungsangebot vor Ort zu erweitern.
Von einer Errichtung von Parkplätzen an der fraglichen Stelle war, entgegen der Presseberichterstattung, nie die Rede. In seiner konstituierenden Sitzung am Dienstag, 6. Mai 2014, hat der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe allerdings beschlossen, den Erhalt des Gebäudes für eine öffentliche, bürgerschaftliche oder kulturelle Nutzung zu beantragen.
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