Juwelenraub: Sind die Täter Pink Panther?
Sie haben sich auf teure Juweliere spezialisiert, wollen bei ihren Überfällen möglichst cool aussehen und könnten wohl auch hinter dem Raub in der Maximilianstraße stecken.
München - Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Monaco, Großbritannien, Japan, Dubai: Die Gangster-Gruppe "Pink Panther" operiert international. Interpol schätzt ihre Stärke auf bis zu 200 Mann.
Sie stammen meist vom Balkan, kennen sich manchmal seit der Kindheit.
Sie wissen, wie man Waffen benutzt, haben eine militärische Ausbildung, manche waren Fremdenlegionäre. Die Täter sind bekannt für spektakuläre Raubüberfälle auf Juweliergeschäfte.
In den vergangenen zehn Jahren sollen sie über 120 Juweliere und Schmuckläden überfallen haben. Dabei erbeuteten sie Schmuck im Wert von mehr als 250 Millionen Euro.
Wie im Film
Ihren Namen erhielten die Pink Panther nach einem ihrer ersten Überfälle in der Londoner Bond Street - als sie einen Diamantring im Wert von über einer halben Million Euro in einer Dose Gesichtscreme versteckten - genau wie im "Pink Panther"-Film mit David Niven und Peter Sellers. Ein Scotland-Yard-Beamter gab ihnen daraufhin den Namen.
Die Verbrechen sind sorgfältig durchdacht. Pink Panther legen Wert darauf, dass ihre Überfälle cool aussehen. Im Internet gibt es sogar Videos von ihren Coups.
Sie spähen - oft als Kunden getarnt - die Läden und ihre Alarmvorkehrungen wochenlang aus und wissen, ob die besonders teuren Steine separat in Tresoren gelagert werden, ob der Juwelier Sicherheitspersonal in Zivil vor dem Laden postiert hat, wo die Überwachungskameras hängen, wann wie viel Personal im Geschäft ist.
Meist flüchten sie die ersten Meter zu Fuß, rennen bevorzugt in Gegenrichtung durch Einbahnstraßen, weil ihnen so keine Autos folgen können, steigen dann in einen gestohlenen Wagen, den ein Komplize steuert und den sie nach wenigen Kilometern irgendwo abstellen, um in einen anderen Fluchtwagen zu wechseln.
Die spektakulärsten Fälle:
* Februar 2011: Bei einem Mailänder Juwelier erbeuten drei Räuber Schmuck und Geld im Wert von fünf Millionen Euro. Zwei der Täter sind als Polizisten verkleidet.
* August 2009: Beim größten Juwelenraub Großbritanniens erbeuten zwei Täter in einem Londoner Schmuckgeschäft Edelsteine und Uhren für rund 47 Millionen Euro.
* Dezember 2008: Bei einem Pariser Luxusjuwelier erbeuten vier bewaffnete Gangster Schmuck für 85 Millionen Euro.
* April 2007: Mit gestohlenen Autos rasen Gangster in die Einkaufspassage "Wafi City" in Dubai. Die Täter stürmen einen Juwelier, zerschlagen mit Hämmern und Waffen die Vitrinen. Sie raffen Armbänder, Ringe und Halsketten im Wert von über elf Millionen Euro zusammen.
* März 2007: In einer Bank in Antwerpen werden Edelsteine im Wert von rund 21 Millionen Euro gestohlen.
* Februar 2005: Bei einem Überfall am Flughafen Amsterdam-Schiphol werden Juwelen im Wert von 80 Millionen Euro geraubt.
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