Josephsplatz: Grüne wollen mehr Platz für Fußgänger
Die Rathaus-Grünen wollen einen komplett autofreien Josephsplatz. Wie sie sich das vorstellen - und was statt den Autos auf dem Platz stehen soll.
Maxvorstatdt - Im Streit um die künftige Tiefgarage am Josephsplatz bringen die Rathaus-Grünen einen neuen Vorschlag ins Spiel: Der Josephsplatz soll ganz autofrei werden. In der Umgebung sollen wesentlich mehr Parkplätze abgebaut werden.
Bisher sollen für die 265 Plätze in der Tiefgarage 75 Stellplätze wegfallen. Damit würden aber in der Summe im Viertel 190 neue Stellplätze geschaffen. Die Grünen beantragen deshalb: Zusätzlich zu den 75 sollten 100 Stellplätze mehr wegfallen.
Dadurch gebe es mehr Platz für Fußgänger und Freischankflächen. Die Grünen fordern einen Bürgerworkshop für die Platzgestaltung. Stadträtin Sabine Krieger stellt klar, dass die Rathaus-Grünen den Bau der Anwohner-Tiefgarage nach wie vor für richtig halten.
In der dicht besiedelten Maxvorstadt mit ihrer Flächenknappheit und ihrem hohen Parkdruck sei die Tiefgarage eine Chance, an der Oberfläche mehr Raum für Menschen zu schaffen, indem die Autos unter die Erde verbannt würden, erklärt Sabine Krieger. Da aber zu viele Parkplätze auch eine Sogwirkung entfachen könnten, sei es richtig, deutlich mehr des neu gewonnenen Raums für andere Nutzungen zur Verfügung zu stellen.
Der Parkdruck um den Josephsplatz ist zwar sehr hoch. Vor allem abends sind viele Bürgersteige zugeparkt und der Parksuchverkehr ist belastend. Um den Druck abzubauen, ist es richtig, in der Garage mehr Parkplätze zu schaffen, als oben wegfallen. Aber zu viele Parkplätze verleiten auch zum Autofahren. Deshalb müssen deutlich mehr Parkplätze an der Oberfläche weichen und der gewonnene Raum für die Menschen im Viertel gestaltet werden.
Sabine Krieger: „Die Garage bietet die Gelegenheit, den Josephsplatz völlig autofrei zu gestalten und zu einem Platz für die Menschen zu machen, die dort und im Umkreis wohnen. Deshalb wollen wir, dass die Bürger bei der Gestaltung mitbestimmen anstatt dass einfach der Entwurf eines Landschaftsarchitekten ohne weitere Bürgerbeteiligung umgesetzt wird."
Krieger weiter: "Auch für die an den Josephsplatz angrenzende Augustenstraße eröffnet sich die Chance, die schwache Aufenthaltsqualität zu verbessern. Parkende Autos nehmen in dieser geschäftigen engen Straße sehr viel Platz ein, Fußgänger und Radfahrer drängen sich auf engstem Raum, Freischankflächen sind sehr eingeschränkt. Durch die Tiefgarage könnten Parkplätze abgebaut und der so gewonnene Raum den Menschen für vielfältige Nutzungen zurückgegeben werden.“
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