Johanniskirchen: Ärger um "Neue Theaterfabrik" geht weiter
Viele Konzerte, die im Programm der "Neuen Theaterfabrik" stehen, finden dort gar nicht statt. Die AZ geht der Frage nach, warum.
München - Ein buntes Potpourri an Konzerten steht auf der Website der "Neuen Theaterfabrik" in Johanneskirchen, die Hallenmogul Wolfgang Nöth betreibt. Doch viele der Veranstaltungen finden gar nicht dort statt, sie wurden an andere Orte verlegt. Die japanische Band "Dir En Grey" beispielsweise, die am Donnerstagabend in der Theaterfabrik auftreten sollte, spielte stattdessen im Technikum.
Auch "Kodaline", die irische Alternativ-Rockband aus Dublin, bringt am heutigen Freitag nicht die Theaterfabrik zum Kochen, sondern das Backstage. Weitere Konzerte, die teils komplett ausverkauft sind, müssen an andere Locations ausweichen.
Was ist der Grund dafür, dass in Nöths Neuer Theaterfabrik, die 1.400 Leute fasst, erst mal Stille herrscht? Die Baugenehmigung der Lokalbaukommission (LBK) steht aus und wenn die fehlt, stimmt auch das Kreisverwaltungsreferat (KVR) Veranstaltungen nicht zu. Wie berichtet, gab es dennoch bereits eine Reihe von Konzerten in der Theaterfabrik, nach denen zahlreiche Anwohner-Beschwerden beim Bezirksausschuss (BA) eingingen.
Baugenehmigung für dauerhaften Standort nötig
Für jede Veranstaltung hatte die LBK eine Einzelgenehmigung erteilt. Doch damit ist jetzt Schluss, was auch der BA fordert. "Einzelgenehmigungen gibt es nur im Einzelfall. Wenn dauerhaft an der gleichen Stelle Veranstaltungen stattfinden, braucht es eine Baugenehmigung", erklärte der stellvertretende Leiter der LBK, Thomas Rehn, im Gespräch mit der AZ. Einen Bauantrag für die Neue Theaterfabrik hat Wolfgang Nöth bereits eingereicht, die Prüfung läuft noch.
Bei einem Konzert Ende September wurden Lärmmessungen durchgeführt. "Das Lärmgutachten liegt vor und wird derzeit in Zusammenarbeit mit dem Referat für Gesundheit und Umwelt geprüft", so Thomas Rehn. Weil noch Fragen offen und der Gutachter in Urlaub sei, könne man keine Prognose abgeben, wann die Ergebnisse der Lärmmessung vorlägen.
Infoabend für die Nachbarn
Erst danach könne der Bauantrag von Wolfgang Nöth abschließend beschieden werden. "Unabhängig vom Lärm allerdings finden die Einzelgenehmigungen ein Ende! Es muss jetzt entschieden werden, ob die Theaterfabrik für Konzertveranstaltungen genehmigt werden kann oder nicht", stellt Thomas Rehn klar. Und Wolfgang Nöth will die Nachbarn zum Info-Abend einladen – das hatte er aber auch schon vor sechs Wochen versprochen.
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