Johanneskirchen: Regierung mietet das "Park Inn"

In dem ehemaligen Hotel am S-Bahnhof wohnen ab Montag Familien aus Afghanistan und Afrika.
von  Nina Job
Asylbewerberunterkunft statt Hotel: das alte "Park Inn".
Asylbewerberunterkunft statt Hotel: das alte "Park Inn". © Petra Schramek

Johanneskirchen - Ein Jahr stand das frühere 4-Sterne-Hotel "Park Inn By Radisson" in der Musenbergstraße in Johanneskirchen leer, am Freitag nimmt es die Regierung von Oberbayern als Asylbewerberunterkunft in Betrieb.

Johanneskirchen: Hier sollen geflüchtete Familien unterkommen

Bis zu 340 Menschen sollen hier vorübergehend untergebracht werden. Gedacht ist die neue Anker-Dependance (Anker steht für "Ankunft, Entscheidung, Rückführung") vor allem für Familien. Die AZ hat sie sich vorab angeschaut.

Der ehemals offene Kamin gegenüber der Rezeption ist zugebaut, neben den Türen hängen noch die alten Schilder mit den Zimmernummern, umrankt von gelben Blümchen und grünen Blättern. Sonst erinnert nicht mehr viel an ein Hotel.

Funktional geht es innen zu.
Funktional geht es innen zu. © Petra Schramek

Zweckmäßige Zimmer

Die Zimmer sind zweckmäßig mit einfachen Metallbetten und Blechschränken ausgestattet. Im Erdgeschoss gibt es einen Speisesaal, in dem 102 Personen gleichzeitig essen können. Frühstück, Mittagessen und Abendbrot werden zubereitet geliefert und hier nur ausgeteilt. Zur Wahl soll es Vegetarisches und Nicht-Vegetarisches geben sowie Fleischgerichte ohne Schwein.

Hausregeln und andere Dinge, die die künftigen Bewohner beachten müssen, hängen fünfsprachig an den Wänden: auf Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch und Farsi. Am Montag sollen die ersten Familien einziehen, so die Planung.

Darum kommen keine Ukrainer hierher

Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine werden keine dabei sein. Für sie ist dieses Haus nicht vorgesehen, zumindest derzeit nicht: Die wenigsten haben einen Asylantrag gestellt - weil sie keinen brauchen. In der neuen Unterkunft werden erst einmal Familien aus Afghanistan und Afrika erwartet.

2,5 Millionen Euro Miete pro Jahr

Die Regierung von Oberbayern hat den langgezogenen Gebäudekomplex für 15 Jahre gemietet. Miete: 2,5 Millionen Euro Miete pro Jahr. Betrieben wird die Asylunterkunft von der Gesellschaft "Jonas Better Place".

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