Jetzt soll ein Video der Gerti helfen

Münchner Künstler und der OB beschreiten neue Wege bei der Suche nach einem Ersatzlokal.
Julia Lenders |
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Seit 40 Jahren ist die Schoppenstube hier in der Fraunhoferstraße untergebracht – jetzt muss sie raus.
Gregor Feindt Seit 40 Jahren ist die Schoppenstube hier in der Fraunhoferstraße untergebracht – jetzt muss sie raus.

Isarvorstadt - Der Gerti läuft die Zeit davon. Ende Juni muss die Wirtin ihre Schoppenstube zusperren – nach 40 Jahren in der Fraunhoferstraße (AZ berichtete). Die Vermieter haben ihr gekündigt. Ein neues „Wohnzimmer“ für ihre Stammgäste hat sie noch nicht gefunden. Doch Gerti Guhl (65) hat prominente und kreative Freunde.

Mit einem Video wollen diese jetzt die Suche nach einem neuen Lokal nochmal ankurbeln. Dafür stellen sich auch „Tatort“-Kommissar Udo Wachtveitl, Regisseur Marcus Rosenmüller und Münchens Oberbürgermeister Christian Ude vor die Kamera. Angefragt wurden außerdem die Schauspielerin Birgit Minichmayr und Residenztheater-Intendant Martin Kusej.

Die Münchner Künstlergruppe „Schicksalscombo“ um Kathrin Anna Stahl hat eigens den Text eines Operetten-Stücks aus dem „Weißen Rößl“ umgedichtet. Jeder Promi wird ein paar Zeilen daraus singen. Das Video soll laut Kathrin Anna Stahl „den Geist der Schoppenstube“ einfangen“. Seine Botschaft: „Wenn Ihr uns jetzt nicht helft, gibt’s nichts Vergleichbares mehr.“ Die Gerti sei schließlich ein Original.

Sobald er fertig ist, soll der kurze Film dann bei Youtube zu sehen sein. Die Inspiration zu dem Videodreh haben freilich auch ein bisserl die Aktivisten der Initiative „Goldgrund“ gegeben, die kürzlich filmten, wie sie im Affenkostüm eine Wohnung in der Müllerstraße renovieren. Prompt ordnete OB Ude an, dass das eigentlich dem Abriss geweihte Haus saniert und wieder vermietet werden soll. Mal sehen, ob das Gerti-Video ebenso durchschlagenden Erfolg hat.

Schauspieler Udo Wachtveitl würde sich das wünschen. Er ist von der Gerti selbst gebeten worden, zum Dreh zu kommen. Zur AZ sagt er: „Ich mag den Laden sehr gern.“ Nicht nur, weil er günstig für ihn liege. „Es ist ein Stück München, bei dem ich schade finde, wenn es untergeht.“

Regisseur Rosenmüller wechselt ausnahmsweise die Seiten – und steht nicht hinter, sondern vor der Kamera. Seine Rolle: „Ich darf mitsingen im Chor der Verzweifelten!“ Auf die Frage hin, ob er überhaupt singen könne, meint er zuversichtlich: „Ja und vor allem laut.“ Immerhin gehe es darum, eine neue Bleibe für Gerti zu finden.

Der erfolgsverwöhnte Filmmann träumt sogar schon davon, dass das Video erst im Internet zu sehen ist, „dann wird es entdeckt und läuft im Fernsehen – und dann im Kino“. Schätzungsweise werde es aber auch seinen Weg in die Charts finden und über Monate die Hitparade anführen. „Also grob geschätzt“, sagt der „Rosi“ zur AZ, „sehr grob“.

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