Lehel - Lieselotte freut sich. Die Dreijährige darf weiter in ihren geliebten Kindergarten St. Lukas gehen. Dass das gar nicht so selbstverständlich ist, versteht Lieselotte noch nicht ganz. Denn das ist etwas kompliziert.
Nach der angedrohten Schließung der Einrichtung im Lehel scheint die Pleite-Kita nun gerettet - weil Betroffene sich zu einer Elterninitiative zusammengeschlossen haben. Noch im März sah es für St. Lukas düster aus.
60
.000 Euro minus machte die Einrichtung allein 2013.
Der Träger, die Innere Mission, zog die Reißleine und verschickte Kündigungsbriefe: Die Eltern protestierten. Ein runder Tisch mit dem Schulreferat wurde einberufen.
Nun hat die Stadt ein neues Konzept bewilligt. Die Eltern betreiben ihre Kita ab 1. September selbst. Dafür haben sie den Verein „LeHelden e.V.“ gegründet. „Der Kindergarten wird in den Seitenflügel der St. Lukas-
Kirche umziehen“, sagt Vorstandsmitglied Eva Hüller. „Dort haben wir das Problem der offenen Haustüre nicht mehr, und die Kindertoilette ist auf derselben Etage.“
Durch den neu gegründeten Verein ist die Kita-Schließung abgewendet, doch jetzt beginnt die Arbeit. „Keiner von uns hat bislang eine Eltern-Kind-Initiative aufgebaut“, berichtet die Mutter Eva Hüller. „Wir werden ab September Arbeitgeber sein, müssen die Finanzen überschauen sowie Beiträge errechnen.“ Dazu komme, dass sieben ehemalige Kinder im Sommer in die Schule wechseln.
16 Kinder haben in den neuen Räumen Platz. Nach der Umstellung sind bei den „LeHelden“ aktuell noch sieben Plätze frei. „Wir suchen vor allem Vier- bis Fünfjährige“, sagt die Mutter. Auch die Erzieherfrage ist noch nicht endgültig geklärt.
In der ersten Zeit leiht die Innere Mission der Kita Fachpersonal aus, bis November hat die Initiative aber noch drei Erzieherstellen zu besetzen. Sicher ist: Pünktlich zum 1.September soll der Kita-Betrieb der Eltern-Initiative starten.