Jeder Mensch hat einen Namen

Schüler haben sich mit den Verbrechen der Nazis auseinander gesetzt und erinnern auf dem Gärtnerplatz an die deportierten, verfolgten und entwürdigten Juden.
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Das jüdische Krankenhaus an der  Hermann-Schmid-Straße 5 wurde 1942 evakuiert. Drei Transporte brachten Patienten, Ärzte und Schwestern ins KZ Theresienstadt
ho Das jüdische Krankenhaus an der Hermann-Schmid-Straße 5 wurde 1942 evakuiert. Drei Transporte brachten Patienten, Ärzte und Schwestern ins KZ Theresienstadt

Isarvorstadt - Zum 75. Mal jährt sich die sogenannte Reichskristallnacht. Schülerinnen und Schüler wollen wissen, was damals passiert ist. Sie erforschen ihr Stadtviertel, gehen ins Stadtarchiv, informieren sich, und sie werden fündig, überall. Viele sind entsetzt, werden nachdenklich, einige sind geschockt.

Das ist mehr als trockener Geschichtsunterricht, das ist hier passiert, das waren meine Nachbarn, die wohnten hier. Menschen jüdischen Glaubens wurden verfolgt, entwürdigt, deportiert und ermordet. „Theater macht Schule – Schule macht Theater“, das ist die Kooperation zwischen dem Staatstheater am Gärtnerplatz und dem Pestalozzi-Gymnasium. Gemeinsam gestalten sie das Gedenken an die ermordeten Juden.

Gemeinsam mit Lehrern informieren sie auf Schautafeln, erzählen Geschichten über jüdisches Leben und lesen Namen, viele Namen ermordeter Juden aus Bogenhausen und der Isarvorstadt. Das Kammermusikensemble des Pestalozzi-Gymnasiums gibt dem Ganzen einen würdigen Rahmen. Sie spielen eine Serenade von Edgar Elgar und sechs kleine Stücke für Streichorchester von Rezsö Sugár.

Brundibár, das ist eine Oper der Hoffnung für Kinder von Kindern. Die Oper des jüdischen Komponisten Hans Krása wurde über 50 Mal im Konzentrationslager Theresienstadt aufgeführt. Keiner des Ensembles hat den Zweiten Weltkrieg überlebt. Der Kinderchor des Staatstheaters am Gärtnerplatz hat die Oper neu einstudiert und bringt Auszüge davon. Ende November wird diese im Cuvilliéstheater aufgeführt.

Gemeinsam gedenken die Bezirksausschüsse Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt und Bogenhausen an die Juden, die hier keine Heimat finden konnten, ihrer Heimat beraubt und von den Nazis umgebracht wurden. Wie wichtig das Nichtvergessen ist, zeigen rechtsradikale Übergriffe, wie die Verbrechen des NSU, der Oktoberfestanschlag oder der Brandanschlag 1970 auf die Synagoge in der Reichenbachstraße, wobei sieben Menschen ums Leben kamen.

Jeder Mensch hat einen Namen

Zum Gedenken an die ermordeten Juden in Bogenhausen und in der Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt anlässlich des 75. Jahrestages der sogenannten Reichskristallnacht findet am Sonntag, 10. November 2013, 11.00 Uhr am Gärtnerplatz eine Lesung statt.

 

Brundibár – Oper für Kinder

Am 27. und 28. November 2013, Cuvilliéstheater

 

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