Jakobi-Fest: "Das Dult-Gefühl zurückholen"

Beim Jakobi-Fest auf dem Jakobsplatz treffen sich Kunst, Handwerk, Religionen – und viele Gäste. Das Motto war: „Nachbarn bauen Brücken.“
Tim Wessling |
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Der 5-jährige Thorben bastelt eine Figur.
Petra Schramek 16 Der 5-jährige Thorben bastelt eine Figur.
Eine Straßenperformance von der Companie "Lá Ou".
Petra Schramek 16 Eine Straßenperformance von der Companie "Lá Ou".
Die Münchner feiern gemeinsam auf dem Jakobsplatz.
Petra Schramek 16 Die Münchner feiern gemeinsam auf dem Jakobsplatz.
Fast wie damals: Die Schneidergenossenschaft bietet Spitzen- und Bortenarbeiten zum historischen Preis von 50 Kreutzern (Cent) an.
Petra Schramek 16 Fast wie damals: Die Schneidergenossenschaft bietet Spitzen- und Bortenarbeiten zum historischen Preis von 50 Kreutzern (Cent) an.
Auf dem Jakobsplatz sind zahlreiche Stände.
Petra Schramek 16 Auf dem Jakobsplatz sind zahlreiche Stände.
Isabella beim Korbflechten.
Petra Schramek 16 Isabella beim Korbflechten.
Im Schatten ratscht es sich bei diesem Wetter am besten.
Petra Schramek 16 Im Schatten ratscht es sich bei diesem Wetter am besten.
Severin, 9 Jahre alt, versucht mit Bällen, Figuren umzuwerfen.
Petra Schramek 16 Severin, 9 Jahre alt, versucht mit Bällen, Figuren umzuwerfen.
Hier spielt die „Express Brass Band“ mit einem Sound-Mix aus Jazz, Soul, Afrobeat und Einflüssen aus dem Orient.
Petra Schramek 16 Hier spielt die „Express Brass Band“ mit einem Sound-Mix aus Jazz, Soul, Afrobeat und Einflüssen aus dem Orient.
Verliebt auf dem Jakobsplatz.
Petra Schramek 16 Verliebt auf dem Jakobsplatz.
Musik darf zum Feiern natürlich nicht fehlen.
Petra Schramek 16 Musik darf zum Feiern natürlich nicht fehlen.
Selbst gemachte Marmelade, Handtaschen und Likör: Damit sammeln die Angerkloster-Schwestern Geld für ein Schulprojekt in Brasilien.
Petra Schramek 16 Selbst gemachte Marmelade, Handtaschen und Likör: Damit sammeln die Angerkloster-Schwestern Geld für ein Schulprojekt in Brasilien.
Ein Spaß für die kleinen Gäste.
Petra Schramek 16 Ein Spaß für die kleinen Gäste.
Besuch vom Chinesischem Turm: Diese fesche Truppe kommt direkt vom Kocherlball im Englischen Garten.
Petra Schramek 16 Besuch vom Chinesischem Turm: Diese fesche Truppe kommt direkt vom Kocherlball im Englischen Garten.
Mia (5) freut sich über eine Abkühlung im Brunnen.
Petra Schramek 16 Mia (5) freut sich über eine Abkühlung im Brunnen.
Das "Trio Souvenir" spielte auf.
Petra Schramek 16 Das "Trio Souvenir" spielte auf.

Altstadt - Sonntag, 13 Uhr am Jakobsplatz. Lange Schlangen stehen vor dem Stadtmuseum, vor der Synagoge und vor dem jüdischen Gemeindezentrum. Das ist nicht selten. Doch heute ist mehr los als sonst. Denn heute ist alles kostenlos. Die Anrainer des Jakobsplatzes veranstalten ein Straßenfest. Das Motto: „Nachbarn bauen Brücken.“

Der Jakobsplatz, einer der ältesten Plätze der Stadt, war lange Zeit in Vergessenheit geraten. Bis 2006 die Synagoge eingeweiht wurde, parkten hier Autos. Doch seitdem hat sich viel getan. Heute ist der Jakobsplatz wie aus dem Ei gepellt. Das soll mit dem Jakobi-Fest, benannt nach dem heiligen Jakob, gefeiert werden.

Am Platz treffen die unterschiedlichsten Gemeinschaften aufeinander. Zur Nachbarschaft gehören die jüdische Gemeinde mit ihrer Synagoge, dem Museum und dem Gemeindezentrum, das Stadtmuseum, die Glockenbachwerkstatt, das Alten- und Service-Zentrum, das Angererkloster mit angeschlossener Grundschule und Gymnasium und das Orag-Haus der Schneidergenossenschaft. „Zwei Religionen, Kunst und Handwerk — das gibt es selten auf so kleinem Raum“, sagt Schwester Gabriele Lober von den Armen Schulschwestern. „Aufbrechen, verständigen und aufeinander zugehen“, ergänzt sie. Das müsse man immer wieder forcieren.

So wie heute. Die Schwesternschaft bietet selbstgemachte Waren an und sammelt damit Geld für ein Schulprojekt in Porto Alegre/Brasilien.

Drum herum haben andere Anrainer ihre Stände aufgebaut. Es gibt ein Kinderkarussell und Bühnenprogramm, während beide Museen zu kostenlosen Führungen einladen. Die etwa 4000 Besucher haben heute Zugang zu sonst verschlossenen Türen: Dem Orag-Haus der Schneidergenossenschaft zum Beispiel.

Eine ähnliche Dult fand hier schon oft statt — allerdings nicht in diesem Jahrhundert. Seit 1310 war der damalige Anger der einzige Markt der Stadt, auf dem auch Händler aus anderen Regionen ihre Produkte anbieten konnten. Erst um 1800 zog man aus Platzgründen in die Au auf den Mariahilfplatz.

„Das Gefühl der Dult wollen wir zurück holen“, sagt Claudia Gärtner von der Schneidergenossenschaft. Das Jakobi-Fest soll es wieder geben.

 

 

 

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