Jähes Ende nach Mieterhöhung: "Isarflimmern" schließt

Ludwigsvorstadt - Der immer liebevoll dekorierte Laden ist eine Institution im Glockenbachviertel. Hier kauft man seit 2012 Bücher oder findet kleine Geschenke und Postkarten.
Deshalb kommt die Nachricht wie ein kleiner Schock daher: Das Isarflimmern macht zum Ende des Jahres zu. Keine Bücher, keine Geschenke, keine Lesungen, keine kundige Beratung mehr an der Ecke Fraunhoferstraße/Auenstraße. Eigentlich eine Traumlage, aber offenbar rentiert sich das Geschäft nicht mehr.
Corona-Krise? "Das ganze Viertel hat uns unterstützt"
In Zeiten der Pandemie ist der erste Gedanke: wieder ein Corona-Opfer. Aber das stimmt so nicht, erklärt Filialleiterin Désirée Westphal im AZ-Gespräch. "Wir hatten von März bis Mai sechs Wochen wegen Corona geschlossen. Aber der August hat das wieder rausgeholt." Die Isarflimmern-Chefin war regelrecht gerührt darüber, wie solidarisch sich die Kunden nach dem Lockdown im Frühjahr verhalten haben. "Das ganze Viertel hat uns unterstützt."
Désirée Westphal: "Es war schon immer schwierig"
Im September kam trotzdem die Nachricht von der Geschäftsführung in Heidelberg, dass die Buchhandlung geschlossen werden muss. Der Grund sei aber nicht Corona, so eine Unternehmenssprecherin, sondern eine Mieterhöhung im vergangenen Jahr. Damit lasse sich das Geschäft nicht mehr wirtschaftlich betreiben.
"Es war schon immer schwierig", sagt auch Désirée Westphal, die seit drei Jahren das Isarflimmern leitet, trotzdem hatte man gehofft, Perspektive zu haben. Diese Hoffnung ist nun zerstoben. Am 31. Dezember macht das Isarflimmern dicht, an der Auenstraße geht eine Ära zu Ende.