Jacques Tati bekommt eine Retrospektive
Der französische Filmautor Jacques Tati erhält im Münchner Filmmuseum eine Retrospektive.
Altstadt - Das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum zeigt vom 3. bis 19. April eine Retrospektive des französischen Regisseurs, Drehbuchautors und Schauspielers Jacques Tati mit verschiedenen Versionen seiner Spielfilme, mit Kurzfilmen, einem Dokumentarfilm seiner Tochter über ihn sowie mit der Zeichentrick-Hommage „Der Illusionist“ von Sylvain Chomet.
Jacques Tatischeff (1907 – 1982) – so Tatis bürgerlicher Name – ging mit der von ihm entwickelten und dargestellten Figur des „Monsieur Hulot“ und mit insgesamt nur fünf Spielfilmen in die Filmgeschichte ein. Als Schauspieler bediente er sich der Mittel von Pantomime und Slapstick und agierte in der Gestalt des Monsieur Hulot als unermüdlicher Zivilisationskritiker.
Ob im Sommerurlaub an der Küste der Bretagne in „Die Ferien des Monsieur Hulot“ (1953), mitten im sowohl altertümlichen als auch modernen Paris in „Mein Onkel“ (1958), Hulot findet sich in äußerst gewöhnlichen Situationen wieder, die durch Tatis Witz und seine feine Beobachtungsgabe erst übersteigert werden. Häufig nutzt er die Totale, in denen die Zuschauer selbst viele kleine Details entdecken können sowie die technischen Möglichkeiten des Tons, um seinen charakteristischen Humor zu entfalten.
Legendär ist sein Film „Play Time“ (1967), in dem Monsieur Hulot in einem modernen Paris, das nur noch aus Beton und Glasfassaden besteht, regelrecht verschwindet. Der Film kommt völlig ohne Dialoge aus. Im Programm sind außerdem einige seiner frühen Kurzfilme wie „Die Schule der Briefträger“ (1946) zu sehen, in denen bereits Tatis ureigener Stil erkennbar ist.
Die Filme werden in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt.
Was? Retrospektive Jacques Tati
Wann? Vom 3. bis 19. April 2015
Wo? Filmmuseum München, St. Jakobs-Platz 1
Weitere Infos unter: www.muenchner-stadtmuseum.de
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