Ist Manhattan ein Vorbild für München?
Ja - zumindest beim Dachgarteln, finden Politiker aus der Au. Ihre Pläne fürs Paulaner-Gelände.
Au - Tomaten, Radi oder Gurken vom Dach: Im dicht bebauten Manhattan klappt es mit dem Anbau hoch oben schon ganz gut. Auch viele private Gärten werden in New York City aus Platzgründen nach oben verlegt.
Aber funktioniert Garteln auf dem Dach im größeren Stil auch in einer Stadt wie München?
Der Bezirksausschuss Au-Haidhausen ist der Meinung: Ja. Und hat einstimmig beschlossen, dass die Stadt die Möglichkeiten für das Neubaugebiet auf dem Paulaner-Gelände testen soll.
Dort entstehen nach dem Wegzug der Brauerei ab 2017 an der Welfen-, Reger- und Ohlmüllerstraße bis zu 1400 neue Wohnungen der Bayerischen Hausbau (AZ berichtete). Das Bebauungsplanverfahren läuft.
Der BA wünscht sich, dass die Stadt die Möglichkeiten für Gemüseanbau auf den Dächern prüft.
Hinter der Idee steht ein Projekt des Fraunhofer Instituts, das sich „Infarming“ nennt. Gemeint ist eine in die Wohnlandschaft integrierte Landwirtschaft. Im New Yorker Stadtteil Manhattan funktioniert das schon seit 1991 auf den Dächern einer ehemaligen Fabrik, berichtet das Fraunhofer Institut. Dort werde in etwa 20 Projekten eine rund 10.000 Quadratmeter große Dachfläche bewirtschaftet.
„Warum geht das nicht in der Au?“, fragt BA-Chefin Adelheid Dietz-Will. Sie denkt vor allem an nicht überdachte Dachgärten auf dem neuen Paulaner-Gelände. „Das wär’ mal modern!“
Auch der CSU-Fraktionsvize Hans Podiuk hatte im Stadtrat gefordert, „Infarming“ umzusetzen. Dies sei ökologisch sinnvoll.
Die Stadt schließt die kommerzielle Nutzung in „Einzelfällen“ nicht aus und hält die gemeinschaftliche Nutzung von Dachgärten generell für denkbar.
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