Ist der Olympiapark zu laut?

In der BA-Sitzung beklagt eine Anwohnerin den zunehmenden Lärm aus dem Olympiapark. Abhilfe ist jedoch nicht in Sicht.
Neuhausen - Schon lange wohnt Lydia Schwarz in der Dom-Pedro-Straße. Eigentlich beschaulich, doch in den vergangenen Sommern wurde es in der Straße aus ihrer Sicht ungemütlich, weil immer lauter.
Der Grund: Musik aus dem Olympia-Park.
An zwei Tage erinnert sich Lydia Schwarz noch besonders gut. „Am 1. September und am 7. September im vergangenen Jahr war es auch tagsüber extrem laut und dann bis zwei Uhr in der Nacht“, sagt sie.
Die 63-Jährige wohnt seit 1962 hier, sie kennt die Gegend vor, während und nach den Olympischen Sommerspielen 1972.
Bisher fühlte sie sich in ihrem Viertel immer wohl – doch sei es jetzt mit dem Lärm aus dem Park immer schlimmer geworden.
Der Lärm aus dem Olympiapark war deshalb auch Thema in der vergangenen Sitzung des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg.
300 Veranstaltungen pro Jahr
Arno Hartung, Leiter der Kommunikationsabteilung der Olympiapark München GmbH, war anwesend, konnte zu dem Problem aber nicht viel sagen. „Soweit die Veranstaltungen uns betreffen, bewegen wir uns immer in dem Rahmen, den das Kreisverwaltungsreferat erlaubt“, so Hartung.
Es gebe im Olympia-Park jedes Jahr über 300 Veranstaltungen, die Olympiapark GmbH sei aber nicht für alle zuständig. Das Tollwood etwa fiele nicht in seinen Zuständigkeitsbereich.
Die Anwohner wie Lydia Schwarz interessieren sich nicht für diese Vielfalt an Zuständigkeiten, sie sind genervt.
Schwarz wüsste gerne einen Ansprechpartner, bei dem sie sich wenn nötig beschweren kann. Ein Anruf bei der Polizei bringe sie nicht weiter, sagt die Münchnerin. „Die Polizei sagt dann: ,Die Veranstaltung ist genehmigt, wir können nichts machen’“, erzählt sie.
Ein Brief an den Oberbürgermeister
Auch ein Brief an OB Christian Ude half der Anwohnerin nicht weiter. In der Antwort hieß es lediglich, dass man in einer modernen Stadt damit leben müsse.
Richtig wütend wird Schwarz, wenn jemand entgegnet, sie solle doch einfach umziehen. „Dann werde ich grantig. Seit ich zwölf Jahre alt bin, wohne ich in dieser Straße, und in München mal eben so eine neue und bezahlbare Wohnung zu finden, ist ein Ding der Unmöglichkeit“, sagt die Anwohnerin.
Auch wenn Hartung bei der BA-Sitzung dabei war und angekündigt hat, die Kommunikation mit den Bürgern zu verbessern, eine Besserung der Situation sieht Schwarz nicht.
„Unterstützung bekomme ich nur vom Referat für Gesundheit und Umwelt. Alle anderen schieben sich gegenseitig den schwarzen Peter zu und keiner fühlt sich verantwortlich.“