Isarring: Der Monsterstau kommt erst noch

Schwabing - Das Baureferat hat großes Glück. Denn auf dem Münchner Isarring ist es dank Sommerferien zurzeit so ruhig wie sonst eigentlich nie. Deshalb ist der Stau in Fahrtrichtung Schwabing, wo derzeit nur eine Spur zur Verfügung steht, noch nicht viel größer geworden, als er es eben sowieso tagein, tagaus ist.
Der tägliche Stau entspräche aktuell der Situation vor Beginn der Baumaßnahme, teilt das Baureferat mit. Das wird sich ab Mitte September, wenn die Münchner aus dem Urlaub zurückkehren und wieder zur Arbeit müssen, sicher ändern.
Der Grund für die Fahrspurverengung auf dem Isarring sind die Bauarbeiten für eine etwa 500 Meter lange dritte Spur. Sie soll zwischen Ifflandstraße und Dietlindenstraße den dichten Verkehr endlich entlasten. Damit wird die als Provisorium gedachte Ampelschaltung an dieser Stelle abgelöst, die sich immerhin fünf Jahre hielt.
Am Ende soll es Richtung Schwabing statt der bisherigen zwei Fahrspuren zwischen Ifflandstraße und Dietlindenstraße drei etwas schmalere Spuren von jeweils drei Metern geben. Bisher waren die Spuren dreieinhalb Meter breit. Damit man vom Englischen Garten nicht mehr wegnimmt als nötig, werden sie nun enger.
Jetzt sind die Bauarbeiten in der heißen Phase: Bis Mitte Oktober wird der Isarring in Richtung Schwabing gesperrt sein, genauso wie die Zufahrten von der Ifflandstraße und auch vom Effnerplatz.
Das ist nötig, damit die sieben Gewerke, also quasi Mini-Baustellen, an denen mehrere Arbeiten gleichzeitig verrichtet werden, ihre Arbeit tun können, erklärt Baustellenkoordinator Richard Bartl. An all diesen Stellen wird gleichzeitig gearbeitet. "Mehr geht nicht", sagt Bartl.
Zurzeit kümmert sich der Tiefbau um die Straßenbeleuchtung, die Ausfahrten Ifflandstraße und Dietlindenstraße werden umgebaut, einige Meter weiter dreht ein riesiges Bohrgerät Pfähle in den Boden. Insgesamt 30 dieser Bohrpfähle sollen am Ende neben der verbreiterten Straße stehen, um die umliegenden alten Häuser vor den Erschütterungen der Autos zu schützen. Der Verkehr soll so schnell wie möglich wieder fließen.
Das KVR rät: Baustelle weiträumig umfahren
Ob das gelingt, hängt maßgeblich von der Verbreiterung der Brücke an der Unterführung Gyßlingstraße ab. In der Nacht vom 19. auf den 20. Juli wurde hier eine 80 Tonnen schwere Fertigteilplatte eingehoben.
Darauf kommt nun Beton, der eigentlich 14 Tage trocknen muss. Zur Beschleunigung wird ein Zelt aufgestellt, das den Regen abhält. Wenn die Temperatur mitspielt, dauert es so nur eine Woche, sagt Johann Wittmann vom Baureferat. Danach folgen noch eine Kunststoff-Isolierung und Asphalt, der ebenfalls trocknen muss. Das kann man leider nicht durch mehr Arbeiter beschleunigen.
Zurzeit erreicht der Isarring an der verengten Fahrspur Spitzenwerte von 1 500 bis 1 600 Autos pro Stunde. Das ergeben die Zählschleifen auf Höhe der Pienzenauer Straße. Vor Beginn der Hauptbauphase waren es 2 800.
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Um einen Rückstau zu vermeiden, raten Baureferat und KVR, die Baustelle weiträumig zu umfahren. Geeignet ist etwa der Autobahnring A99. Einige Fahrer nutzen schon die Ausweichrouten über die Prinzregentenstraße zur Ludwig- und Leopoldstraße, oder über die Effnerstraße und den Föhringer Ring. Dort ist die stärkere Belastung bereits zu spüren.
Alternativ sollte man öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Allerdings nicht unbedingt den Metrobus 59, da man hier baustellenbedingt auch mit Verspätungen rechnen muss.
Trotz aller Bemühungen wird sich wohl nach den Sommerferien der Monsterstau am Isarring recht schnell einstellen.