Inventur in Hellabrunn: Tierische Zahlen, Daten und Fakten

Thalkirchen - Der Tierpark Hellabrunn hat seine jährlichen Inventurergebnisse veröffentlicht: Insgesamt 18.932 Tiere von 733 verschiedenen Arten zählen zum Inventar. Damit gehört der Münchner Zoo zu den tier- und artenreichsten Europas.
Die Zählung an sich gestaltet sich in Hellabrunn naturgemäß nicht immer einfach: Während vier Erdmännchen vergleichsweise schnell gezählt und gewogen sind, fliegen die Pfirsichköpfchen, ohne die Zählung zu beachten, wie sie möchten durch ihre Anlage. Schwierig wird es auch bei Tierarten, welche sich ähneln wie ein Ei dem anderen.
Die Erdmännchen lassen sich gerne zählen. Foto: Tierpark Hellabrunn
Daher werden Tiere, die ständig in Bewegung sind, lediglich geschätzt. Bei den Schwarmfischen im Aquarium beispielsweise wird nur in einem Beckenausschnitt beobachtet, gezählt und später der gesamte Bestand geschätzt.
Der Fokus liegt auf bedrohten Tierarten
Pinguine hingegen werden mit Hilfe von Futter auf eine normale Personenwaage gelockt und gewogen. Auch bei den Eisbären ist das Wiegen wesentlich einfacher: Mit einer in die Anlage integrierten Waage kann das Gewicht der Tiere jederzeit ermittelt werden.
Große Überraschungen gibt es bei einer Inventur im Tierpark Hellabrunn jedoch nur selten. "Natürlich fehlt bei der Inventur am Ende des Jahres nicht einfach ein Katta oder eine Mhorrgazelle", so Kurator Carsten Zehrer. Prinzipiell würde die Bestandsentwicklung ohnehin das ganze Jahr hinweg beobachtet: "Jeden Tag halten die Tierpfleger schriftlich fest, ob ein Tier geboren, verstorben, weg- oder zugereist ist. Die täglich ermittelten Zahlen werden im Tagesbericht eingetragen." Am Ende eines Jahres wird schließlich Bilanz gezogen.
Beeindruckend am Tierpark Hellabrunn ist auch die große Diversität der Tiere, von klitzeklein bis riesengroß ist alles dabei.
Hier die Rekordhalter:
Das größte Tier: Giraffe Bahati hat eine Scheitelhöhe von circa vier Metern
Das schwerste Tier: Elefantenbulle Gajendra bringt rund 5.000 Kilogramm auf die Waage
Das längste Tier: Das größte Anakonda-Weibchen ist 6,2 Meter lang
Das kleinste Tier: Die Raubturmdeckelschnecke ist nur etwa 0,3 bis 0,4 Zentimeter groß
Das älteste Tier: Eine Aldabra-Riesenschildkröte ist über 100 Jahre alt
Das letztgeborene Tier 2017: Yak-Kalb Reika ist am 31. Dezember 2017 zur Welt gekommen
So sind die Tiere in Hellabrunn zahlenmäßig verteilt:
Säugetiere | 927 in 88 Arten |
Vögel | 630 in 75 Arten |
Reptilien | 417 in 42 Arten |
Amphibien | 417 in 42 Arten |
Fische | ca. 8.960 in 298 Arten |
Insekten | ca. 2.000 in 25 Arten |
Spinnentiere | 65 in 7 Arten |
sonstige wirbellose Tiere | ca. 5.840 in 190 Arten |
Unter den insgesamt 733 Arten gibt es auch einige stark bedrohte Tierarten, beispielsweise Silbergibbons. Die laut der Roten Liste der IUCN als stark gefährdet eingestufte Primatenart gibt es deutschlandweit nur in Hellabrunn zu sehen. Auch in Zukunft wolle man den Fokus vor allem auf bedrohte Tierarten legen.