Interkulturelle Begegnungen in der Krankheit
Haidhausen - Für Ärztinnen, Ärzte und Pflegepersonal im Krankenhaus zählt die Behandlung von Patientinnen und Patienten aus unterschiedlichen Herkunftsländern und Religionsgemeinschaften längst zum Alltag. In der Ausnahmesituation einer Erkrankung haben jedoch beide Seiten oft mit Unsicherheiten zu kämpfen. Für die Ärzte ist es häufig eine Herausforderung, die notwendigen Untersuchungen und Behandlungen mit den kulturellen Prägungen in Einklang zu bringen. Dabei sind Sensibilität und Respekt gefragt. Sie bilden die Grundlage für das unverzichtbare Vertrauensverhältnis in der Behandlung. Dies gilt in besonderem Maße für den ärztlichen und pflegerischen Beistand in schwerer Krankheit oder am Lebensende. Das Thema steht im Mittelpunkt eines Ethiknachmittags, zu dem das klinische Ethikkomitee am 9. Juli einlädt.
Experten aus verschiedenen Kulturen gehen in ihren Vorträgen auf unterschiedliche Aspekte der Interkulturalität ein. Mariacarla Gadebusch Bondio, Direktorin des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin, spricht über Kranksein im Ausland. Ihr Kollege Kay Peter Jankrift, stellt interreligiöse und interkulturelle Arzt-Patienten-Begegnungen in der Vormoderne vor. Interkulturalität und Ethik im medizinischen Alltag ist das Thema von Ilhan lkiliç, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Istanbul/Mainz.
Tomáš Kuèera, Rabbiner der liberalen jüdischen Gemeinde Beth Shalom erklärt, wie die Begleitung von Kranken und Sterbenden aus jüdischer Sicht verläuft.
Der katholische und evangelischen Klinikseelsorger des Klinikums Thomas Kammerer und Artur Stenglein sprechen über Spiritualität, Religion und Kultur aus der Sicht der Klinikseelsorge heute und wie sich die Erfahrung der Fremde auswirkt.
Was? „Interkulturelle Begegnungen in der Krankheit“
Wann? Donnerstag, 9. Juli 2015, 13:30-18:00 Uhr
Wo? Hörsaal D, Klinikum rechts der Isar, Ismaninger Str. 22, 81675 München